Fit auf der Piste:Aus der Bahn!

Wer abfahren will, muss zuerst nach oben laufen - Schlittenfahren ist ein ideales Winter-Fitnesstraining. Wir haben sechs Rodel getestet - und Bahnen gleich dazu.

Birgit Lutz-Temsch

11 Bilder

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Es gibt kaum ein Winter-Bilderbuch, in dem nicht rotwangige Kinder tief verschneite Hänge hinabrodeln würden, mit wippenden Zipfelmützen und wehenden Schals. Dabei sitzen schon seit Jahren nicht mehr nur Kinder auf Schlitten und Rodeln - und natürlich gibt es auch auf dem Schlittenberg mittlerweile Hightech-Entwicklungen. Mit dem guten alten Hornschlitten haben viele dieser neuen Rodel nicht mehr viel gemeinsam - nur runter kommt man mit allen.

Der Hillracer Dieser Buchenholz-Rodel hat einen riesigen Vorteil: Er kann sich ganz klein machen, er ist nämlich zusammenklappbar. Damit passt er nicht nur in kleine Kofferräume oder Zug-Gepäcknetze; mit einem ausgeklügelten Schlaufensystem kann man ihn sogar auf den Rücken schnallen. Das macht Rodeln im Frühjahr einfacher, wenn oben auf dem Berg zwar noch Schnee liegt, unten aber schon die Krokusse blühen.

Fünf Kilogramm wiegt dieser Rodel, und trotz seiner Faltbarkeit ist er erstaunlich stabil. Wer mit dem Hillracer am Schlittenhügel aufkreuzt, kann sich außerdem vieler Blicke sicher sein, denn er ist so schlicht und elegant designt, dass er einfach auffallen muss.

Das kostet er: 136 Euro Hier bekommt man ihn: www.manufactum.de

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Der offizielle Wok-WM-Wok Plastikteller, mit denen man den Hang mehr hinabrutscht als Schlitten fährt, gibt es schon lange - Stefan Raab allerdings hat diese Form des Downhills perfektioniert. Denn der Wok erleichtert es durch seine geschwungene Form, nicht ständig mit Armen und Beinen durch den Schnee zu schleifen und zu bremsen - was zu erstaunlichen und nicht immer kontrollierbaren Geschwindigkeiten führt.

Voraussetzung dafür ist allerdings eine Grundausstattung mit Bauchmuskeln. Für Menschen mit Bandscheibenproblemen ist die Plastikschüssel eher ungeeignet, weil alle Unebenheiten ohne jede Federung vom Rücken aufgenommen werden.

Das kostet er: 24,90 Euro So bekommt man ihn: Im Sportfachhandel, bei Kaufhof und Karstadt

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Baby Dream Ein bisschen erinnert der Baby Dream an die Schlitten-Kinderwägen, die in nordischen Ländern gerne verwendet werden, denn man kann ihn nicht nur ziehen, sondern durch einen abnehmbaren Bügel auch schieben. Das entlastet Mütter-Handgelenke beim Winterspaziergang enorm, und der kleine Fahrgast sieht auch mal was anderes als immer nur den Rücken eines ziehenden Elternteils.

Der Babytraum ist außerdem durch einen niedrigen Schwerpunkt so konstruiert, dass man sich schon sehr ungeschickt anstellen muss, um ihn noch zum Umkippen zu bringen. Was verhindert, dass die lieben Kleinen immer wieder kopfüber im Schnee stecken - ein echter Vorteil.

Das kostet er: 89,90 Euro So bekommt man ihn: Im Sportfachhandel, bei Kaufhof und Karstadt

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Snow Future Das kann er: Mit dem Snow Future fährt man fast wie mit einem Schneemobil - nur ohne Motor. Bei entsprechendem Gefälle und mit einem zweiten Rodler als Verfolger lässt sich ein tolles James-Bond-Gefühl simulieren.

Dieses Zukunftsgefährt ist fast schon zu gut lenk- und bremsbar, es gibt aber noch genügend Überraschungsmomente, die das Schlittenfahren erst schön machen. Wenn man zusammenrutscht - und nicht mehr als 110 Kilo wiegt - passt man sogar zu zweit auf die Sitzfläche.

Das kostet er: 112,50 Euro So bekommt man ihn: Im Sportfachhandel, bei Kaufhof und Karstadt

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Champion de luxe Ja, man braucht Bauchmuskeln, anders geht es nicht. Und das ist eine der größten Herausforderungen bei diesem Rodel: Wie lange schafft man es, auf der Sitzfläche zu bleiben und auch noch zu lenken, bevor man vor Schmerzen in der untrainierten Körpermitte aufgibt und hinten über kippt?

Denn man kann auf diesem Teil nicht unsportlich bequem sitzen - dann graben sich die Kufen zu sehr in den Schnee und man rutscht nur sehr kläglich dahin. Wer mit diesem Rodel rodeln will, muss sportlich unbequem sitzen, sich zurücklehnen, und richtig: Die Bauchmuskeln anspannen. Ein großer Spaß, aber man braucht Übung.

Das kostet er: 99,90 Euro So bekommt man ihn: Im Sportfachhandel, bei Kaufhof und Karstadt

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German Luge Luge ist französisch und heißt Rodel - aber der German Luge ist nicht irgendein Rodel: Zum Konstrukteursteam gehört Marcus Grausam, mehrfacher deutscher Meister und Weltcup-Gewinner im Naturbahnrodeln. In seiner Werkstatt hat er jeden einzelnen der Rodel getestet und für gut befunden.

Dementsprechend professionell lässt es sich mit dem Luge Schlittenfahren. Gebaut und vertrieben werden sie in Kreuth.

Den German Luge gibt es in mehreren Größen, für Jugendliche, Erwachsene und als Doppelsitzer. Die Schlitten sind allesamt aus Esche und nicht ganz leicht, aber außer professionell kann man mit ihnen auch sehr bequem fahren.

Das kostet er: ab 249 Euro So bekommt man ihn: www.rodel-schlitten-web.de oder direkt in Kreuth.

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Obere Firstalm, Spitzingsee Länge: 2,2 Kilometer Höhendifferenz: 300 Meter Ausgangspunkt: Parkplatz am Spitzingsattel

Die sehr einfache Rodelbahn verläuft auf dem Fahrweg, der zur Oberen Firstalm führt. Wer keinen eigenen Schlitten hat, kann sich hier für drei Euro einen ausleihen und nach der Abfahrt einfach unten stehen lassen. Ideal mit Kindern. Anfahrt: A8 München-Salzburg, Ausfahrt Weyarn, über Miesbach und Schliersee Richtung Spitzingsee.

(Foto: Firstalm)

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Berchtesgaden, am Obersalzberg Länge: 4 Kilometer Höhendifferenz: 500 Meter

Eine wunderbare, allerdings schon mittelschwere Abfahrt, die fast eine halbe Stunde dauert - da nimmt man auch den Aufstieg von anderthalb Stunden in Kauf. Wer es gemütlicher haben will, kann mit der Obersalzbergbahn nach oben fahren. Ausgangspunkt: Talstation der Obersalzbergbahn Anfahrt: A8 München-Salzburg, Ausfahrt Bad Reichenhall, über Bischofswiesen nach Berchtesgaden, weiter Richtung Salzburg.

(Foto: Obersalzbergbahn)

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Veia Panorama, Savognin Länge: 9 Kilometer Höhendifferenz: 900 m Ausgangspunkt: Sesselbahnstation Somtgant

Die Veia Panorama ist so, wie sie heißt - sie bietet ein ganz zauberhaftes Panorama. Wer es einfach haben will, fährt mit der Sesselbahn nach oben, Sportlichere gehen zu Fuß. Ein kleines bisschen bereit, sich zu bewegen, muss man ohnehin sein, denn zwischendurch ist es kurz zu flach zum schlitteln, wie das in der Schweiz heißt, und man muss 20 Minuten wandern. Anfahrt: Über den Bodensee, Chur, Thusis, Tiefencastel nach Savognin.

(Foto: dpa)

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Rodelbahn Brockenblick Länge: 300 Meter Höhendifferenz: 50 Meter Ausgangspunkt: Torfhaus, hinter dem Hotel Brockenblick

Die Rodelbahn Brockenblick ist mit den Alpen-Abfahrten nicht zu vergleichen, hat aber auch etwas für sich: Denn hier gibt es sogar einen Rodellift - es muss also niemand nach oben stapfen. Anfahrt: Von Altenau über Steile-Wand-Straße nach Torfhaus.

(Foto: ddp)

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Die längste von allen: Bramberg Länge: 14 Kilometer Höhendifferenz: 1300 Meter Ausgangspunkt: Wildkogelbahn Bramberg

Der ortseigene Tourismusverband sagt von der 14 Kilometer langen Rodelbahn, sie sei die längste der Welt. Ob das stimmt, wissen wir nicht, aber die Länge ist in der Tat beachtlich. Die Wildkogelbahn bringt die Rodler nach oben, und mit der Abfahrt kann man sich Zeit lassen: Die Bahn ist bis 22 Uhr sogar beleuchtet. Anfahrt: A93 bis Kufstein-Süd, über Pass Thurn, Mittersill, Gerlos bis nach Bramberg.

© sde
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