Fisch essen:Ohne Skrupel in die Pfanne

Einkaufen ohne schlechtes Gewissen: Das Fischangebot in Deutschland wird umweltfreundlicher. Manche Ketten nehmen bedrohte Arten sogar komplett aus den Regalen.

Supermärkte und Lebensmittel-Discounter achten nach Angaben der Umweltorganisation Greenpeace beim Fischverkauf stärker auf den Schutz gefährdeter Arten.

Fisch essen; dpa

Besser, aber nicht gut genug: Das Problem der Überfischung der Meere ist "noch lange nicht gelöst".

(Foto: Foto: dpa)

Bei zehn von elf geprüften deutschen Unternehmen gebe es mittlerweile Richtlinien für den Fischeinkauf, teilte Greenpeace am Dienstag in Hamburg bei der Vorstellung eines Supermarkt-Rankings zum Thema Fisch vor. Fünf Handelsketten nahmen demnach als Reaktion auf die Bedrohung der Fischbestände inzwischen bedrohte Arten wie Aal, Rotbarsch, Scholle, Blauflossen-Thunfisch oder Heilbutt aus dem Sortiment.

Es sei erfreulich, dass sich die Unternehmen ihrer Verantwortung für die Überfischung der Meere endlich stellten, erklärte die Meeresexpertin von Greenpeace, Iris Menn. Beim ersten Ranking vor drei Jahren habe sich nur ein einziges Unternehmen mit den Folgen seiner Einkaufspraxis beschäftigt.

Strategie beeinflussen

Allerdings fänden sich in den Regalen noch immer zu viele bedenkliche Fischprodukte, erklärte Menn. Sie forderte die Handelsketten auf, ihre Richtlinien auch konsequent umzusetzen. Das Problem der Überfischung der Meere sei "noch lange nicht gelöst". Auch die Verbraucher könnten durch ihr Einkaufsverhalten die Strategie des Handels beeinflussen.

Wie in den vergangenen Jahren führen die Unternehmen Kaufland und Norma das Greenpeace-Ranking an, gefolgt von Lidl, Aldi Süd und Rewe. Deutliche Verbesserungen im Vergleich zum Vorjahr gab es demnach bei Netto, Bünting, Edeka und Kaiser's Tengelmann. Aldi Nord erhielt wegen mangelhaften Artenschutzes eine Rüge. Für die Untersuchung erfasste Greenpeace stichprobenartig das Fischangebot in den Filialen.

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