Feinstaub in China:"Wir haben kein Wetter, wir haben Dreck"

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Eine Frau trägt eine Atemschutzmaske zum Schutz vor der hohen Luftverschmutzung in Peking. (Foto: Getty Images)

Unser Korrespondent lebt mit drei Kindern in Peking. Ein aufregendes Leben, viele Freunde, gutes Essen - und Feinstaub. Er erzählt, wie es sich in einem Land lebt, in dem die Sonne zum Mond wird und Kinder smogfrei bekommen.

Von Kai Strittmatter

"Und wohin fahrt ihr in den Ferien?" Unschuldige Frage. Sohn Nummer zwei war schneller als ich. "Wir fahren tanken", sagte er. Unschuldige Antwort. Stimmt, so hatten wir das ein paarmal zu Hause gesagt - "Kinder, wir fahren frische Luft tanken". Ferien, das heißt für uns seit fünf Jahren: weg aus Peking. Weit weg. Und zwar jeden einzelnen Tag. Allgäu, Ostsee, Island. Sauerstoffbad. Wenn's hilft. Bei Kindern soll sich die Lunge ja gut regenerieren. Sie ist ein Organ, das sich in diesem Alter wieder und wieder erneuert. So wenigstens hatte es der Arzt einer Freundin erzählt, die auch mit ihren Kindern in Peking lebt, und sie hatte es ihren Freunden weitererzählt, und wir alle, verfolgt von demselben Bangen, klammern uns gern an die Erzählung. Klingt zu gut, um nachzufragen. Wenn's denn hilft. Dem Kopf.

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