Fasten nach dem Karneval:Schluss mit lustig

Auch die fünfte Jahrezeit findet mal ein Ende. Nach dem Feiern kommt das Fasten. Doch wie? Wissenswertes rund um die Zeit des Verzichts.

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Viele Menschen verzichten alljährlich in der Fastenzeit - ob ganz modern auf SMS oder radikal auf feste Nahrung.

Doch wie lange muss man durchhalten, und was ist dabei zu beachten? Wir geben Tipps rund um die Fastenzeit.

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Wie lange dauert die Fastenzeit?

Die Fastentage dienen nach katholischer Auffassung der Vorbereitung auf Ostern, beginnen am Aschermittwoch und enden am Karsamstag. Insgesamt sind es aber nur 40 Tage, da die Sonntage zwischen Aschermittwoch und Ostern nicht dazu zählen. Als strenge Fastentage gelten aber heute nur noch Aschermittwoch und Karfreitag.

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Seit wann und warum gibt es den Brauch?

Seit dem vierten Jahrhundert sind die Wochen vor Ostern in der Kirche die Zeit der Buße und Besinnung. Der Zeitraum leitet sich aus mehreren Bibelstellen her - vor allem aus der Gebets- und Fastenzeit, die Jesus nach der Taufe im Jordan auf sich nahm. Im Alten Testament wird berichtet, dass auch Moses während seines Aufenthalts auf dem Berg Sinai 40 Tage keine Nahrung und Getränke zu sich nahm. Das Fasten hat aber in allen Weltreligionen einen festen Platz.

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Was gilt in der Fastenzeit?

Die Erwachsenen durften in streng katholischen Gegenden früher kein Fleisch, keine Eier, keine Milch und keine Milchprodukte essen. Das Kirchenrecht erlaubt Fleischspeisen und nur eine Sättigung am Tag. Fisch- und Gemüsesuppen gelten immer noch als die klassischen Fastenspeisen. Die evangelische Kirche kennt das Fasten in dieser Form nicht, veranstaltet aber seit 25 Jahren die Aktion "7 Wochen Ohne". Die Teilnehmer verzichten beispielsweise auf Alkohol oder Süßigkeiten, aber auch auf liebgewonnene Angewohnheiten wie Fernsehen.

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Welche Formen kann das Fasten annehmen?

Fasten betrifft vor allem die Ernährung. Das kann vom Fasten nach religiösen Vorschriften über den Verzicht auf einzelne Lebensmittel wie Süßigkeiten oder Kaffee bis zum radikalen Heilfasten reichen, bei dem man nur Saft, Brühe oder Wasser zu sich nimmt. Möglich ist aber auch, das Verhalten umzustellen und beispielsweise nicht zu rauchen oder keine SMS zu versenden.

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Was ist gesundheitlich zu beachten?

Grundsätzlich kann Fasten zu einer bewussteren Ernährung beitragen. "Beispielsweise auf Süßigkeiten zu verzichten und stattdessen Obst zu essen, ist eine sehr gute Idee", sagt Gisela Olias, Sprecherin des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung. Je nachdem, wie radikal man gefastet habe, solle man aber die Ernährung danach nicht von einem Tag auf den anderen wieder umstellen, rät Olias. Dass Fasten zur Entschlackung beiträgt, ist laut Olias wissenschaftlich nicht erwiesen. "Wenn wir hungern, greift der Körper auf Fettspeicher zurück, und beim Fettabbau entstehen auch Stoffwechselprodukte", sagt die Sprecherin.

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Wer sollte nicht Heilfasten?

Radikal heilfasten sollten nur gesunde Erwachsene und auf keinen Fall Schwangere, Stillende oder Diabetiker. Zudem sei es wichtig, sich vorher gut zu informieren, mit dem Arzt Rücksprache zu halten und sich vielleicht sogar untersuchen zu lassen, empfiehlt Olias.

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Ist es sinnvoll, zum Abnehmen zu fasten?

Viele Menschen fasten alljährlich auch ohne christliche Motive aus gesundheitlichen Gründen, beispielsweise um Winterspeck loszuwerden. Das Abnehmen sollte allerdings nicht der Hauptgrund sein, warnt Olias: "Letztlich erreicht man das Gegenteil. Der Körper stellt sich auf die geringere Kalorienzufuhr ein, so dass man nach dem Fasten bei der Rückkehr zu normaler Ernährung umso schneller wieder zunimmt."

(AP/Samuel Heller/sueddeutsche.de/mmk)

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