Süddeutsche Zeitung

Fashion Week Paris:Wo die wilden Perlen wohnen

Blumen auf Blümchen: Stella McCartney zeigt bei ihrer Show üppige tropische Muster, Ungaros Models verschwinden im Dschungel - und Lagerfeld stellt alle in den Schatten.

der Fashion Week in Paris.

Blumen statt Blümchen: Stella McCartney zeigt tropische Muster, Chloé tritt betont puristisch entgegen und Karl Lagerfeld stellt alle in den Schatten. Bilder von der Paris Fashion Week. Die letzten Shows finden zwar erst am Mittwoch statt, Karl Lagerfeld sorgte aber vorsichtshalber schon einmal für den Höhepunkt der Pariser Prêt-à-porter-Schauen und holte dafür Ex-Model Inès de la Fressange zurück auf den Laufsteg.

Karl Lagerfelds Shows sind bekannt für ausgefallene Kulissen. In den vergangenen Präsentationen dienten mal ein Heuschober, mal ein Eisberg als Bühnenbild. Für diese Chanel-Show ließ der Designer im Pariser Grand Palais einen künstlichen, barock anmutenden Schlosspark anlegen.

Gar nicht so einfach: Auf ihren High Heels mussten die Models mit überdimensionalen Sonnenschirmen über einen Kiesweg balancieren.

Was ist an diesem Bild falsch? Genau. Eigentlich läuft in Paris gerade die Modewoche der Damen. Auf seine Muse und Lieblingsmodel Baptiste Giabiconi konnte Karl Lagerfeld aber dann doch nicht verzichten.

Für die Diva: Der Chanel-Designer spielt in seiner Kollektion gekonnt mit Federn, Schleifen und Transparenz und kann nicht leugnen, dass er eigentlich in der Haute Couture zu Hause ist.

Stella McCartney spielt in ihren Kollektionen gerne mit knalligen Akzenten. So mischte sich dieses Mal ein quietschgelber Regenmantel unter die Entwürfe. Die Designerin erwartet für das Frühjahr 2011 offenbar eine große Regenzeit.

Dazwischen schüren tropische Muster auf Jumpsuits und Seidenkleidern jedoch die Vorfreude auf den nächsten Sommer.

Sonst dominieren hochgeschlossene Kleider in Blau und Weiß Stella McCartneys neue Kollektion. Ein Schlitz am Dekolleté oder Bein sorgt hier und dort für Auflockerung.

Chloé-Chefdesignerin Hannah MacGibbon hat ein Faible für Beige, was sie schon in ihren letzten Kollektionen deutlich machte. Daran hat sich auch dieses Mal nichts geändert.

Klare Schnitte und Farben treffen auf einen raffinierten Mix aus eng anliegenden und luftigen Stoffen. So klappt der Spagat zwischen Purismus und Fraulichkeit.

Sehr weiblich wird es bei Yves Saint Laurent: Designer Stefano Pilati wählte für seine neue Kollektion feminine Silhouetten und setzte zwischen die kühlen Blautöne viele warme Farbakzente.

Mit üppiger Drapage und auf Taille geschnitten feiern die Kleider des Pariser Modehauses die weiblichen Kurven.

Verschwunden im Dschungel: Giles Deacon präsentierte seine erste Kollektion für Emanuel Ungaro in einem kitschigen Blumenmeer. Leider lenkten die Unmengen von Blüten etwas von der Mode ab.

Giles Deacon ließ sich für seine Entwürfe von den Blumen-Prints und Drapagen inspirieren, für die das Label Emanuel Ungaro schon lange bekannt ist.

John Galliano machte bei seiner Show seinem Ruf als "Kostümbildner unter den Modemachern" alle Ehre.

Der Designer legt sich ungern auf einen einzigen Trend fest und kombiniert in seinen Entwürfen Rot in allen Facetten, Transparenz und üppige Muster.

Urlaubsstimmung verbreiteten die Models bei John Galliano und flanierten mit ihren Sonnenschirmen wie am Strand über den Laufsteg.

Mit bunten Farben und viel Strick wagte Nathalie Rykiel bei ihrer Kollektion für das Label ihrer Mutter Sonia Rykiel keine Experimente.

Ein Muss bei Sonia Rykiel ist der Tanz der Models, der nach jeder Show auf dem Laufsteg folgt. 

Beth Ditto geht fremd: Eigentlich ist die Sängerin der Band Gossip Karl Lagerfelds Muse. Dieses Mal modelte sie für Jean Paul Gaultier.

Die Sängerin eröffnete die Show des Couturiers und tanzte mit zwei Sektgläsern über den Laufsteg. Ihr extraknappes Outfit soll beweisen: Designermode sieht auch in Größe XXL gut aus.

Die anderen Models schickte Jean-Paul Gaultier teilweise mit 3D-Brillen über den Laufsteg. Der Grund: Die speziellen 3D-Drucke auf den Kleidern konnten die Zuschauer erst mit den Brillen erkennen.

Düsteres Make-up, Netzstrumpfhose und Lack: Die finsteren Entwürfe des Designers hoben sich deutlich gegen die sanften Pariser Kollektionen der anderen Labels ab.

"Enfant Terrible" Jean Paul Gaultier provozierte bei seiner Show mit Lack und punkigen Elementen wie Doc Martens.

Zwischendurch wurde es luftig und verspielt - der Pariser Couturier Jean Paul Gaultier mixte in seine Kollektion auch Blumenprints und feminine Schnitte.

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