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Der Modezirkus gastiert in der Hauptstadt der Haute Couture: Bei Valentino ist alles im Fluss, Gaultier spielt Indianer, Lagerfeld lässt den Geist von Coco Chanel auferstehen, Dior feiert die Diva und Armani schickt Aliens über den Catwalk. Die Schauen in Bildern.
Mit dieser Kreation gelang Valentino die Verwandlung von der Silhouette zur Skulptur: Wie ein Kegelschirm mit Dachrinne schaukelt das transparente Cape auf den Schultern seiner Trägerin.
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Hinter dem Label steht seit 2008 das Designerduo Maria Grazia Chiuri und Pier Paolo Piccioli. Die beiden treffen mit ihren fließenden, femininen Roben exakt den Nerv von Valentino - und beglücken damit nicht nur die Kundinnen, sondern vor allem den Gründer Valentino Garavani.
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Spitze, Chiffon, Blusen - Chiuri und Piccioli beherrschen die Sprache des Hauses virtuos. Dabei achten die Designer die Persönlichkeit der Frau: "Für Valentino ist Schönheit ein wichtiger Wert, aber wir glauben an individuelle Schönheit", sagt Maria Grazia Chiuri.
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Hin und wieder befreien sich die Kreativdirektoren von der hauchzarten Vorgabe und präsentieren Entwürfe, die "einfacher zu tragen" sind - und damit auch im Alltag bestehen. Das Kleid darf ausdrücken, wie die Frau sich in einem bestimmten Moment fühlt. Offensichtlich verbindet beide dieselbe Vision: "Unsere Sprache ist gefährlicher als die von Valentino Garavani, weil wir ein Mädchen erschaffen wollen, das edgy, cool und schön ist", sagt Piccioli. Und Chiuri ergänzt: "Wir mögen süßliche Romantik nicht".
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Wenn es um den Valentino-Klassiker geht, bleibt alles beim Alten: Das rote Kleid darf in keiner Kollektion fehlen. Schon lange ist der blutrote Farbton nach ihm benannt: Valentino-rot.
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Zirkusreife Auftritte bot die Schau von Jean Paul Gaultier: Seine Models lupften die gerüschten Röcke schwungvoller, als man sich das von einer Cancan-Revue im Moulin Rouge wünschen könnte.
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Einige der Entwürfe des Entfant terrible der Modeszene erinnerten mit ihrem grellen Mustermix fast an Clown-Kostüme. Offenbar war dem Meister selbst nach Verkleidung zumute...
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Mit Muse Farida Khelfa an seiner Seite spielte Gaultier Irokesen-Indianer. Farblich trat er damit weitaus schlichter auf als seine Models.
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Karl Lagerfeld im Kreise seiner Models: Der Couturier hielt auf den Haute-Couture-Schauen der Paris Fashion Week Hof - und präsentierte dabei ganz nebenbei die Frühjahr/Sommer-Kollektion 2011 aus dem Hause Chanel.
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Wie schon im Jahr zuvor arbeitete Lagerfeld mit sanften Silhouetten und filigranen Metall-Elementen. Dennoch sprach die Chanel-Kollektion eine komplett andere Sprache als die Shorts und Miniröcke der Frühjahrs-Saison 2010.
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Heuer gab sich Lagerfeld ungemein romantisch: Die fließenden, femininen Kreationen schweben über den Dingen und lassen den Betrachter in märchenhaften Tagträumen schwelgen.
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Auch Lagerfeld konnte offenbar dem "Black-Swan"-Fieber nicht widerstehen und ließ sich von den Entwürfen der Schwestern Mulleavy inspirieren - natürlich blieb der Meister dabei seinen Farben treu und verhielt sich gewohnt elegant.
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Gerade, schmale Schnitte, Schulterjäckchen: Mit seinen Frühjahrs-Kreationen ließ der Designer auch die unvergessene Coco Chanel wiederauferstehen.
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Doch Lagerfeld wäre nicht "Karl der Große", wenn er nicht mit einem Fuß auf dem Boden und mit dem Kopf in der Gegenwart bliebe - und sich seine eigenen Gedanken machen würde. Die angesagten Lack-Leggins in Metalloptik, kombiniert zu klassischen Wollmänteln im typischen Chanel-Stil, bieten eine reizvolle Symbiose.
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Ja, die hübsche blonde Schäferin, die aussieht, als hätte sie sich soeben noch mit dem Ziegenpeter im Heu gewälzt, ist tatsächlich Karolina Kurkova, das derzeit wertvollste Mannequin der Welt. Normalerweise schwebt die Tschechin eher mit Flügeln und in sexy Spitze über den Laufsteg, anstatt in rot-weißen Karos die gefallene Unschuld vom Lande zu mimen. Aber es ist schließlich Fashion Week in Paris - und da ist nicht nur alles anders, sondern auch alles erlaubt.
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So saßen am Rande des Etam Catwalks Charlotte Casiraghi, 24 Jahre, tadelloser Stammbaum (Großmutter: Grace Kelly, Mutter: Caroline von Monaco), und Kate Moss, 37 Jahre, Ex-Spitzname "Cocaine Kate", einträchtig nebeneinander.
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Neben züchtiger Unterwäsche in Heidi-Optik bekamen die Damen bei der Präsentation des französischen Wäscheherstellers auch Sündiges in fuchsiafarbener Seide zu sehen.
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Für die musikalische Untermalung des Dessous-Defilee sorgte The-Gossip-Frontfrau Beth Ditto. Die pfundige US-Amerikanerin hat nicht nur Stimme, sondern auch Kurven:
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... ein seltener Anblick bei den Haute Couture Schauen.
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Georges Hobeika ging mit seinen Entwürfen baden: Ob Seepferdchen-Applikationen oder ...
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... scherenartige Handschuhe: Die pastellfarbenen Kreationen des libanesischen Designern brachten die Unterwasserwelt auf den Laufsteg.
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John Galliano setzte für Dior auf Drama: Ob filigran behütet, ...
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... voluminös berockt oder ...
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... feurig behandschuht: Der britische Mode-Exzentriker gönnte seinen Models den ganz großen Auftritt.
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Weitgehend gesichtslos blieben dagegen die Darsteller der Show von ...
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... Giorgio Armani. So anonym die Models auf dem Laufsteg waren, so ...
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... prominent besetzt waren die Zuschauerreihen: Nicht nur die öffentlichkeitsscheue US-Schauspieler Jodie Foster ließ sich bei der Armani-Show blicken, auch ...
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... die Chefin der amerikanischen Vogue, Anna Wintour, machte dem italienischen Modezar in Paris ihre Aufwartung.
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Bei Armani bekam die gefürchtete Fashion-Kritikerin einen der Trends 2011 zu sehen: futuristische Designs in Metallic-Optik.
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In edelmetallfarbenen Roben schickte auch Alexandre Vauthier seine Models über den Catwalk. Ob silbern und bis zur Hüfte geschlitzt, ...
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... gülden und tief dekolletiert oder ...
Alexandre Vauthier
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... tiefschwarz glänzend und rückenfrei: Die Aus- und Ansichten für das kommende Jahr sind vielversprechend.
Alexandre Vauthier