Fasching:Alaaf, Helau und Alleh hopp

Das Spannendste an Fasching sind nicht die Kostüme. Sondern die vielen unterschiedlichen Rollen, in die man schlüpfen kann. Über die Freude, mal nicht man selbst zu sein

Von Georg Cadeggianini

Fasching hat mindestens drei riesige Vorteile gegenüber dem Rest des Jahres: Erstens ist die Schule zu, zweitens motzt niemand, wenn man zu viele Krapfen isst, und drittens und vor allem: An Fasching darf man jemand vollkommen anderes sein als sonst. Das macht Spaß. Zum Beispiel, sich verrückte Verkleidungen auszudenken: Wie könnte ein Fußballfeld als Kostüm aussehen, wie das Paradies und wie ein Mangoeis? Es ist aber auch ziemlich interessant. Denn wer sich verkleidet, zieht nicht einfach nur komische Klamotten an. Richtig verkleiden bedeutet auch, in eine Rolle zu schlüpfen. Wie fühlt es sich an, als Tyrannosaurus Rex zu tanzen? Was für eine Stimme hat ein Aufzug? Gibt ein Pirat wirklich was von seinem Krapfen ab? An Fasching kann man ausprobieren, anders zu reagieren als sonst. Als Pippi Langstrumpf macht man vielleicht viel mehr Quatsch als sonst. Ein Robin Hood achtet mehr auf den, der bei der Polonaise sitzen bleibt. Und das Paradies (weißer Anzug mit drangetackerten Lieblingssüßigkeiten) ist vielleicht viel großzügiger als man selbst. Genau das ist spannend: Wie fühlt sich das an? Wie reagieren die anderen darauf? Vielleicht kann man ein bisschen was von Fee, Paradies oder Dinosaurier für sich selbst gebrauchen, für die Zeit nach Fasching: mit Schule, ohne Krapfen, ziemlich unverkleidet.

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