Was für eine wunderbare Frage! Die Antwort: Für Entlastung sorgen zu wollen, ist unmöglich. Ihre Frau hat ihre eigenen Gründe für ihre Selbstzerstörung, und der Weg, dies zu ändern, geht nicht über ihr Gehirn. Was sie braucht, ist, dass Sie ein echter, gleichwürdiger Partner werden (also nicht ihr Helfer oder Assistent). Organisieren Sie einen Babysitter für einen ganzen Tag und laden Sie Ihre Frau zu etwas ein, von dem Sie wissen oder glauben, es könnte ihr Freude machen. Ignorieren Sie ihre Einwände und machen Sie alles so, wie geplant. Kaufen Sie Karten für einen Kinofilm, ein Theaterstück, die Oper, ein Konzert oder etwas, das ihr Spaß gemacht hat, bevor sie eine überverantwortliche Mutter wurde, und übernehmen Sie die Kinder für die nächsten Stunden (Ich musste damals zwei Freundinnen meiner Frau mobilisieren, um sie aus dem Haus zu bekommen, als unser Sohn noch ein Baby war). Ich will Ihnen nicht drohen, aber solange Sie der liebevolle und empathische Zuschauer in ihrem selbstzerstörerischen Prozess sind, können Sie nur verlieren - vor allem Ihre Nähe und irgendwann auch Ihre Liebe füreinander. Es ist NICHT an ihr, dies zu entscheiden - schlicht und ergreifend, weil sie ihre Prioritäten gerade falsch setzt.
Jesper Juul ist Familientherapeut in Dänemark und Autor zahlreicher internatio- naler Bestseller zum Thema Erziehung und Familie.