Familien-Newsletter:Hättest du halt mal was gesagt!

Familien-Newsletter: undefined
(Foto: Illustration: Jessy Asmus)

Klassisches Beziehungsdilemma: Sie leidet unter zu viel Mental Load, er versteht das Problem nicht ganz. Wie kommt man da raus?

Von Barbara Vorsamer

Dieser Text stammt aus dem Familien-Newsletter der Süddeutschen Zeitung, der jeden Freitagabend verschickt wird. Hier können Sie ihn abonnieren.

Liebe Leserin, lieber Leser,

wie sieht es bei Ihnen und Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin mit der Aufteilung des Mental Loads aus?

Hätten Sie mich das vor zwölf Jahren gefragt, ich hätte sehr verwirrt dreingeblickt. Als ich mein erstes Kind bekommen habe, war mir die Vokabel Mental Load gänzlich unbekannt. Ich beschäftigte mich daher zunächst mit der Aufteilung der Care Arbeit (auch ein Wort, das ich damals neu lernte, und mit dem alles rund um Erziehung, Betreuung, Pflege, Haushalt gemeint ist).

Eine gleichberechtigte Beziehung zu führen war meinem Mann und mir ein großes Anliegen - was uns aber nicht davor bewahrte, in zahlreiche stereotype Fallen zu tappen. So war trotz aller guten Vorsätzen plötzlich ich diejenige, die mit der Kita korrespondierte, zu klein gewordene Klamotten aussortierte, neue besorgte und mich um den nächsten Kinderzahnarzttermin kümmerte. Es war mir viel zu viel, aber beschweren wollte ich mich nicht. Schließlich erledigte mein Partner alles, was anfiel, sobald ich ihn darum bat - und damit machte er mehr als alle anderen Männer in unserem Bekanntenkreis. Ich wurde dennoch immer müder.

Der inzwischen berühmte Comic von Emma Clit öffnete mir schließlich die Augen. Über den Comic, das damals neue Konzept Mental Load und die Frage, wie man diese Gedanken fair aufteilen kann, schrieb ich vor vier Jahren diesen Text. Erstmals verstand ich: Es geht nicht nur ums Machen - es geht auch ums Managen, um das gedankliche Jonglieren der unzähligen Kleinigkeiten, aus denen sich ein Familienleben zusammensetzt. Mit meinem Partner begann eine kurze Phase der Erbsenzählerei, die glücklicherweise schnell in ein Zerschneiden des Verantwortungskuchen in ziemlich große Stücke mündete.

Denn das ist meiner Meinung nach der Trick: Nicht lange diskutieren, wer wann welches Telefonat erledigt und welchen Joghurt kauft - sondern sich einmal hinsetzen und festlegen: Arzttermine machst du, Sprechstunden in der Schule ich. Ich kümmere mich ums Essen, du um die Wäsche. Oder wie auch immer, hier muss jede Familie für sich herausfinden, welche Aufteilung passt. Wie man als Paar solche Gespräche führen kann, ohne die Beziehung in Mitleidenschaft zu ziehen, wollte kürzlich eine Leserin von unserem Familientrio wissen. Hier lesen Sie die Antworten.

Eine ganz andere Idee hatte meine Kollegin Kerstin Bund. Bei der Reform ihres Familienalltags orientiert sie sich an den Unternehmenslenkern, mit denen sie als Wirtschaftsjournalistin gelegentlich zu tun hat. Welche Wirkung ihre Management-Tricks in Partnerschaft und Familie entfalten, können Sie in diesem Text lesen.

Ein möglichst Mental-Load-freies Wochenende wünscht Ihnen

Barbara Vorsamer

Zur SZ-Startseite
onsite_teaserM_400x300-SZFamilieNL@2x

Newsletter abonnieren
:SZ Familie-Newsletter

Erfahren Sie jeden Freitag im kostenlosen Newsletter alles, was Eltern interessiert. Kostenlos anmelden.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: