Familien-Newsletter:Der doch nicht allerschönste Tag im Leben?

Familien-Newsletter: Kopfschmerzen, Streit oder einfach nur Regen: Der Hochzeitstag ist nicht immer der schönste im Leben.

Kopfschmerzen, Streit oder einfach nur Regen: Der Hochzeitstag ist nicht immer der schönste im Leben.

(Foto: Christin Klose/dpa-tmn)

Der Glücksdruck, der auf Hochzeiten lastet, ist zu groß. Wir wollen ihn nehmen - und von Festen erzählen, die eskaliert sind, die der Regen unter Wasser setzte oder auch von denen, die nur ganz okay waren. Schreiben Sie uns!

Von Max Scharnigg

Dieser Text stammt aus dem Familien-Newsletter der Süddeutschen Zeitung, der jeden Freitagabend verschickt wird. Hier können Sie ihn abonnieren.

Liebe Leserin, lieber Leser,

falls Sie verheiratet sind - wie erinnern Sie sich an Ihre Hochzeit? War es der "schönste Tag im Leben", der er dem Narrativ nach sein soll?

Dieses Wochenende beginnt der Hochzeitsmonat Mai. Zeit festzustellen: Was für ein Quatsch, ausgerechnet die Ereignisse im Liebesleben, die man am seltensten praktiziert und so schlecht üben kann, unter einen besonderen Glücksdruck zu stellen! Der Heiratsantrag muss romantisch-süß-verstolpert sein, die Hochzeit idealerweise rührend, authentisch, und ein bisschen wild (abends), die Flitterwochen sexuell aufgeladen und die Geburt des ersten Kindes der alles verändernde Glücksmoment. Das ist der Plan, so steht es geschrieben.

Sicher, bei vielen werden diese Termine auf solche Weise erinnert. Aber es dürfte mindestens genauso viele geben, die bei dem einen oder anderen Beziehungsereignis nicht ganz normgerecht empfunden haben. Dazu muss es gar keine filmreifen Pannen geben, wie sie regelmäßig in den sozialen Medien kursieren, bei denen also dann Priester oder Bräutigam ohnmächtig werden, die Braut ins Bassin fällt oder die Torte in Flammen aufgeht.

Nein, viel wahrscheinlicher ist etwa im Falle der Hochzeit, dass einem ganz banale Sachverhalte den Tag verleiden, zum Beispiel ein übles Matschwetter bei der stimmungsvollen Streuobstgarten-Zeremonie. Oder familiäre Missstimmungen und brenzlige Patchwork-Momente, gegen die auch diplomatische Vorkehrungen nicht immer helfen. Manch einer konnte vielleicht den Gedanken an die finanziellen Klimmzüge für das Zinnober nicht verdrängen oder Stresspickel und Kopfweh nicht ausblenden. Andere stellen plötzlich fest, dass sie eigentlich sehr ungern im Mittelpunkt stehen. Eines oder alles zusammen kann dazu führen, dass man selbst gar nicht in der frohen Bestform ist, die man am Hochzeitstag bräuchte. Oder dass der lange vorbereitete Festtag dann netto betrachtet, eben einfach nur okay oder ganz schön war, aber auch nicht mehr.

Weil so ein mattes Urteil zur eigenen Hochzeit leider immer noch ziemlich unerhört ist, sammeln wir Berichte von Hochzeiten, die alles Mögliche waren - aber sicher nicht der schönste Tag im Leben.

Gehört Ihre dazu? Dann schreiben Sie uns! Wir wollen erfahren, wie Sie wirklich an Ihre Hochzeit zurückdenken, was Sie heute anders machen würden und ob Sie die Fotos jedes Jahr gerne betrachten oder lieber eine etwas unscharfe Erinnerung an das Ereignis behalten. Schreiben Sie auch gerne gleich dazu, ob Sie bereit sind, mit Namen und Foto in der Süddeutschen Zeitung aufzutauchen und wie wir Sie am besten erreichen können. Wir freuen uns sehr auf Ihre Geschichten!

Ein schönes Wochenende wünscht

Max Scharnigg

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