Familie:Wollen wir noch ein Kind?

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Die Familie mit zwei Kindern gilt als Ideal, doch viele Paare können oder wollen diesem Ideal nicht entsprechen. (Foto: dpa)

Unsere Autorin hat mit ihrem Mann lange überlegt, ob sie noch ein zweites Kind bekommen wollen - und erzählt mit bemerkenswerter Offenheit von den Erwartungen, die der jungen Familie zu schaffen machten

Vater, Mutter, zwei Kinder: Diese Konstellation galt lange als Ideal der Familie in Deutschland, statistisch war es die Normgröße. Was ist also los, dass sich immer mehr Paare mit einem Kind begnügen? Und liegt in der Kinderarmut nicht auch eine Gefahr - auch für eine schrumpfende Gesellschaft, die irgendwann aus lauter Einzelkindern bestehen könnte?

Unsere Autorin Lisa Rüffer, 35, hat sich diese Frage gestellt. Mit ihrem Mann hat sie eine Tochter, das Paar lebt in München, wo das Leben teuer und oft auch anstrengend ist, vor allem dann, wenn man freiberuflich über die Runden kommen muss und keine Großeltern in der Nähe wohnen, die schnell mal bei der Betreuung einspringen. Deshalb kamen die beiden nach längerer Überlegung zu dem Schluss: Ein zweites Kind kommt erst mal nicht in Frage: "Unsere Ein-Kind-Familie ist ein Kompromiss, auf den wir uns nach vielen Diskussionen geeinigt haben."

Karriere und Familiengründung drängen sich eng aneinander

Lisa Rüffer erzählt mit bemerkenswerter Offenheit von den Erwartungen, die von innen und außen kommen und der jungen Familie zu schaffen machten: "Zu wenig Geld und zu wenig Zeit für die Arbeit, für das Kind, den Partner, einen selbst: Karriere und Familiengründung drängen sich in wenigen Jahren eng aneinander. Mein Mann und ich wären beinahe getrennt aus dieser Zeit herausgestolpert."

Unsere Autorin und ihr Mann überlegten ein halbes Jahr, ob sie noch ein zweites Kind bekommen sollten. Kinder, das belegt eine Studie des Max-Planck-Instituts, sind eine Langzeitinvestition. Besonders junge Eltern werden mit jedem Kind zunächst unglücklicher. Doch mit der Zeit wird das Kinderhaben leichter. Die schlaflosen Nächte werden weniger, das Kind beschäftigt sich mehr allein und das Paar hat auch wieder Zeit für sich.

Also doch einfach durchhalten, das Schlafdefizit, die Kinderkrankheiten und den ganzen Babywahnsinn? Oder glücklich sein mit der Familie, die man hat? Und stimmt es wirklich, dass Einzelkinder gegenüber Kindern mit Geschwistern benachteiligt sind? Lisa Rüffer erzählt mit bemerkenswerter Offenheit von den Erwartungen, die von innen und außen kommen - und von den Antworten, die sie für sich und ihre Familie gefunden hat.

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