So nah und doch so verschieden: Es mutet fast wie ein Rätsel an. In ihrer zugleich herausfordernden und zärtlichen Radikalität zeigt sich diese Beziehung zwischen Vater und Sohn erst, wenn man die beiden nebeneinander sieht. Maßvoll in Wort und Gestik der Vater, Arno Stern, eher verhalten, aber scharf argumentierend, mit einem Anschein von Strenge im schmalen Intellektuellengesicht unter dem nackenlangen Haar, die aber sofort verfliegt mit dem sanften Klang seiner Stimme. Quirlig, schnell sprechend und hell auflachend dagegen der Sohn André mit seinem orientalisch warmen Blick. Eine heitere Komplizenschaft schwebt über den beiden Männern: förmlich in den kleinen Aufmerksamkeiten - "Möchtest du etwas Wasser, Papa?" - und gleichzeitig total unkonventionell.
Familie und Schule:"Spielen ist die einzige wirksame Lernmethode"
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André Stern ging nie zur Schule. Er lernte nur, worauf er Lust hatte. Heute spricht er vier Sprachen und erklärt, wie eine Erziehung ohne Vorgaben und mit maximaler Freiheit funktionieren kann.
Von Joseph Hanimann
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