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Familie:So gelingt der Urlaub mit maulenden Teenagern

München (dpa/tmn) - Ob per Flugzeug oder mit dem Auto: Verreisen mit pubertierenden Kindern kann den Urlaub schon mal zum Alptraum werden lassen. Sie sind gegen alles. Ausflüge sind blöd, Ideen für Aktivitäten sowieso. Das Essen geht gar nicht. Helfen - Fehlanzeige.

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München (dpa/tmn) - Ob per Flugzeug oder mit dem Auto: Verreisen mit pubertierenden Kindern kann den Urlaub schon mal zum Alptraum werden lassen. Sie sind gegen alles. Ausflüge sind blöd, Ideen für Aktivitäten sowieso. Das Essen geht gar nicht. Helfen - Fehlanzeige.

Und die Eltern erst! Voll peinlich und Störenfriede beim Chillen. Was können Eltern tun, damit der Urlaub nicht nach hinten losgeht?

Ist das Kind schon älter als 11, 12 Jahre, sollten Eltern den Nachwuchs in die Urlaubsplanung mit einbeziehen. "Wenn Kinder das Gefühl haben, dass ihre Wünsche zählen und Gewicht haben, sind sie viel kooperativer", erklärt Erziehungscoach Kira Liebmann.

Sie rät Eltern, in der problematischen Teenager-Phase ihrer Kinder unbedingt von der "Diktatur zur Demokratie" zu wechseln. "Wer sich dafür entscheidet, als Elternteil all seine Ansichten kompromisslos durchzusetzen, entscheidet sich für maulende, streitende und meist sehr anstrengende Kinder", erklärt Liebmann, die als Pubertäts-Überlebenstrainerin Eltern coacht.

Eltern haben oft eine andere Vorstellung davon, was Urlaub ist. Sie wollen etwas sehen, aktiv sein, wandern. Teenager dagegen wollen chillen, Handy spielen, zocken, nichts tun oder mit anderen Jugendlichen abhängen. Deshalb ist Liebmanns Tipp: "Leben und leben lassen!"

Es sollten nur wenige feste Regeln für den Urlaub vereinbart werden, wie etwa eine gemeinsame feste Mahlzeit. "Am besten aber nicht das Frühstück. Teenager wollen ausschlafen. Lange ausschlafen", warnt Liebmann. Sind Ausflüge geplant, sollten sie gemeinsam organisiert und die Ziele gleichberechtigt ausgesucht werden.

Eltern sind den Jugendlichen oft auch peinlich. "Wenn sie dann eine Liege in 100 Metern Abstand beziehen, lasst sie", empfiehlt die Expertin. Sie wirbt um Verständnis: "Teenager brauchen Zeit zum Nichtstun. Pubertät ist anstrengend, und daher sind Jugendliche auch vom augenscheinlichen Nichtstun erschöpft."

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