Essen & Trinken - Sinzig:Verein erntet erstmals nennenswerte Menge Trüffel

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Sinzig/Mainz (dpa/lrs) - Der Verein Ahtrüffel hat nach rund zwölf Jahren erstmals eine nennenswerte Menge Trüffel geerntet. Mit Hilfe eines Hundes seien an einem Nachmittag an drei Bäumen insgesamt rund 500 Gramm geerntet worden, hauptsächlich Burgundertrüffel, sagte Marlene Diekmann vom Verein der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Die Trüffel-Freunde hoffen, dass sie in diesem Jahr noch mehr ernten. Burgundertrüffel hätten ein "sehr schönes, feines Aroma", seien aber sehr viel preiswerter als weiße oder schwarze Trüffel.

Die Haupterntezeit für Burgundertrüffel sei zwischen Mai und Oktober. Besonders intensiv sei ihr Aroma in 20 bis 25 Zentimetern Tiefe. Die in Sinzig gefundenen unterirdischen Knollenpilze hätten sich etwa zehn Zentimeter unter der Erdoberfläche befunden. Geerntet worden seien auch Wintertrüffel, die ein nicht ganz so starkes Aroma hätten, und deren Erntezeit jetzt erst beginne und bis etwa Februar gehe. Netztrüffel seien ebenfalls gefunden worden. "Sie haben ein ganz anders Aroma, strenger, das mögen nicht alle, kommt aber in geringen Dosen in Nachtisch gut an", sagte Diekmann. Zudem seien auch einige "kulinarisch uninteressante" Trüffel aus dem Boden geholt worden.

Verschiedene Trüffelsorten gebe es in den Wäldern rund um Sinzig fast überall, sagte Diekmann. Sie stünden jedoch seit vielen Jahrzehnten unter Naturschutz, auf der Roten Liste, und dürften nicht gesammelt werden. Es müsse darüber nachgedacht werden, ob dieses Verbot noch zeitgemäß sei.

Der Verein Ahrtrüffel habe ein Grundstück gepachtet und 2006 mit Trüffeln infizierte Haselnüsse, Hainbuchen, Eichen und verschiedene Obstbäume gepflanzt. Die gefundenen Trüffel würden vor allem vom Vereinsvorsitzenden, dem Koch Jean-Marie Dumaine, verwendet. Dumaine, der aus der Normandie stammt, führt in Sinzig ein Restaurant.

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