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Essen & Trinken - Nieder-Olm:Umsatz und Absatz schrumpfen bei Eckes-Granini

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Nieder-Olm (dpa/lrs) - Der Fruchtsafthersteller Eckes-Granini hat im Geschäftsjahr 2019 sowohl beim Umsatz als auch beim Absatz Rückgänge hinnehmen müssen. Als einen Hauptgrund nannte das rheinhessische Unternehmen am Dienstag unerwartet starke Rückgänge im europäischen Fruchtsaftmarkt insgesamt. Hinzu seien Streitigkeiten um Konditionen mit zwei Handelspartnern gekommen, erklärte der im August dieses Jahres nach 15 Jahren auf eigenen Wunsch scheidende Vorsitzende der Geschäftsführung, Thomas Hinderer, in Nieder-Olm. Mit den beiden Handelspartnern sei es 2019 zu keinen oder verspäteten Einigungen in den Jahresverhandlungen gekommen. Das sei alleine für etwa zwei Drittel der Rückgänge verantwortlich gewesen.

Zu Eckes-Granini gehören unter anderem die Marken Granini und hohes C. Für das Unternehmen war es nach eigenen Angaben das erste Erlösminus seit 2014. Letztlich lag der Umsatz 2019 bei 920,8 Millionen Euro, 6,5 Prozent weniger als im Jahr davor. Der Absatz schrumpfte um 6 Prozent auf 853 Millionen Liter. Das im Geschäftsjahr 2018 um mehr als 17 Prozent abgesackte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg trotz des Umsatzminus wieder in diesem Maße auf 84,3 Millionen Euro. Dabei profitierte das Unternehmen unter anderem von Effizienzsteigerungen und wieder gesunkenen Rohstoffkosten. Zum Ergebnis unterm Strich wurden keine Angaben gemacht.

Im Markt ging den Angaben zufolge der Absatz von ungekühlten Säften zurück, der Chilled-Markt, also der mit gekühlten Fruchtsaftgetränken oder Smoothies, wuchs Eckes-Granini zufolge - vor allem in Dänemark, Deutschland, Ungarn und Litauen. Wachstumspotenzial sieht das Unternehmen im Bio-Segment vor allem bei jüngeren Kunden.

2020 werde deutlich von der Corona-Krise geprägt werden, erklärte Hinderer. Das treffe vor allem den Außer-Haus-Konsum. Er sehe noch nicht, dass die Menschen im Sommer in Cafés oder am Strand unbekümmert Säfte trinken. Die von der Pandemie hart getroffenen Länder Italien, Spanien und Frankreich sind wichtige Märkte für die Nieder-Olmer. Es sei nicht davon auszugehen, dass das Ergebnis von 2019 wiederholt werden könne. Wie groß der Effekt der Pandemie für Eckes-Granini sei, lasse sich aber noch nicht absehen.

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