Essay über Erlebnisse:Wir wollen nicht haben, wir wollen leben

Lesezeit: 7 Min.

Junge Menschen feiern bei einem Holi-Farbfest in Südafrika. (Foto: dpa)

Immer mehr Menschen geben ihr Geld lieber für Erlebnisse als für Dinge aus. Ist Besitz nicht mehr sexy - oder steckt hinter der Sehnsucht nach dem Erleben die Angst, etwas zu verpassen?

Von Titus Arnu

Ein Outdoorladen? Von wegen. Die Niederlassung von Globetrotter, einem Ausstatter für alle möglichen Abenteuer, nennt sich "Erlebnisfiliale". Der Kunde soll die teure Funktionskleidung dort nicht einfach nur aussuchen, bezahlen und damit in die Wildnis verschwinden, er soll sie erleben, und zwar möglichst intensiv. Die Regenjacke kann man in einem Regenraum unter einem künstlich erzeugten Wolkenbruch ausprobieren, den neuen Karabinerhaken an der Kletterwand einhängen, den Daunenschlafsack in einer Höhenkältekammer bei Minusgraden testen. Jemand paddelt im Kajak durch das Wasserbecken im Untergeschoss, wo ein künstlicher Geysir sprudelt.

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