Süddeutsche Zeitung

Ernährungstypen:Wenn's schmeckt

PC-Picknick oder Vollwertküche? Dosen-Ravioli oder Sushibox to go? Es gibt viele Arten, den Motor am Laufen zu halten. Wer kocht wie?

Die ErnährungsministerinLeitsatz: "Ich muss dafür sorgen, dass meine Kinder gesund essen. Und wenn mich das noch so viel Zeit kostet."Beruf: höchstens Teilzeit am Vormittag, denn mittags wird gekocht und gemeinsam gegessen.Auf dem Tisch: selbstgemachte Marmelade, Getreidebratlinge, geriebene Karotten.Tischgespräch: "Wie war's denn so in der Schule?"Lektüre: Gesunde Vollwertküche, Band VII.Männerrolle: Er kann nur manchmal einkaufen, er muss ja sooo viel arbeiten.Hilfe von außen: wenig. "Im Hort kriegen die Kinder doch nichts Gescheites."

Die EigenbrötlerinLeitsatz: "Geregelte Mahlzeiten? Brauch ich nicht."Beruf: flexibel: 400-Euro-Jobs oder Teilzeitstellen, auch am Abend.Auf dem Tisch: Nudeln mit Fertigsoßen, Wurstbrote.Tischgespräch: Fällt häufig aus, weil selten alle an einem Tisch sitzen.Lektüre: Diät-Ratgeber.Männerrolle: Er fährt den Wagen zum Einkaufszentrum.Hilfe von außen: Kinderbetreuung mit Mittagessen ist sehr erwünscht.

Die KarrierefrauLeitsatz: "Meine Zeit ist kostbar."Beruf: gut bezahlter Vollzeitjob, der nur ein "PC-Picknick" zulässt.Auf dem Tisch: Alles, was schnell geht und trotzdem gesund sein soll. Falafel-Sandwiches vom Türken oder ein Nudelgericht mit Salat.Tischgespräch: lebendig, weil die Kinder anwesend sein müssen.Lektüre: überregionale Tageszeitung, Romane von Paolo Coelho.Männerrolle: Er ist kooperativ beim Einkaufen, Kochen und Abräumen.Hilfe von außen: mindestens Putzfrau, gerne Kinderfrau und Haushaltshilfe.

Die Chefin des "Hotel Mama"Leitsatz: "Wenigstens beim Essen soll es uns an nichts fehlen."Beruf: simpler 400-Euro-Job.Auf dem Tisch: Fleisch, Wurst, Käse - so viel, dass jeder zweimal davon satt wird.Tischgespräch: Essensvorlieben.Lektüre: bunte Anzeigen von Lebensmittel-Märkten.Männerrolle: Er konsumiert und kommentiert, was ihm vorgesetzt wird.Hilfe von außen: Fastfood-Lokale, obwohl dies das knappe Budget belastet.Typologie nach "Essalltag in Familien", Ingrid-Ute Leonhäuser und Uta Meier-Gräwe.(SZ vom 7.2.2008)

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