Ernährung und Gedächtnis:Diät für das Gehirn

Senioren sollten nicht nur der Gesundheit zuliebe auf die Ernährung achten. Weniger Essen im Alter steigert auch die Gedächtnisleistung.

Wer im Alter weniger isst, kann sein Gedächtnis stärken. Das haben Forscher der Universität Münster erstmals in einer Studie mit Senioren beobachtet. Sie bestätigen damit entsprechende Erkenntnisse aus Tierversuchen.

Ernährung und Gedächtnis: Der Apfel - hält nicht nur den Doktor fern, sondern hilft auch dem Gehirn.

Der Apfel - hält nicht nur den Doktor fern, sondern hilft auch dem Gehirn.

(Foto: Foto: iStock)

Die erhöhte Zufuhr ungesättigter Fettsäuren brachte allerdings - entgegen vorheriger Versuche mit Ratten - keine Besserung der Erinnerungsfähigkeit, schreibt die Gruppe um Agnes Flöel im Fachjournal PNAS (Bd.106, S.1255, 2009). Die Forscher erhoffen sich von den Versuchen weitere Erkenntnisse für Therapien gegen Volkskrankheiten wie Alzheimer und andere Demenzleiden.

Die Forscher hatten 50 Probanden im Durchschnittsalter von 60 Jahren in drei Gruppen eingeteilt. Die erste Gruppe musste die tägliche Kalorienzufuhr um ein knappes Drittel (30 Prozent) reduzieren.

Die zweite Gruppe sollte bei gleichbleibender Kalorienzufuhr den Anteil ungesättigter Fettsäuren an der Nahrung um 20 Prozent erhöhen - etwa mit Olivenöl und Fisch. Die dritte Gruppe änderte die Ernährung nicht und diente als Kontrollgruppe.

Nur in der ersten Gruppe beobachteten die Forscher nach drei Monaten ein verbessertes Erinnerungsvermögen. Die Probanden mussten sich für den Test eine Liste von Wörtern merken und wurden nach 13 Minuten abgefragt.

Die Diät-Gruppe hatte um knapp 20 Prozent bessere Werte verglichen mit dem Ausgangstest drei Monate zuvor, die anderen beiden Gruppen wiesen keine deutlichen Veränderungen auf. Es handele sich allerdings um erste Erkenntnisse, so Flöel, die durch weitere Studien belegt werden müssten.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: