Ernährung:Tee entstpannt - nach einer Stunde

Diese Studie musste natürlich aus Großbritannien kommen: Londoner Wissenschaftler haben festgestellt, dass einige gemütliche Tassen Tee stressmildernd wirken - allerdings mit Verzögerung.

Marlies Michaelis

Wissenschaftler des University College London haben untersucht, wie Teetrinker im Vergleich zu nicht teetrinkenden Zeitgenossen den Alltagsstress meistern.

Tee entspannt

Eine Tasse Tee weiß auch der Dalai Lama zu schätzen.

(Foto: Foto: ddp)

Das Ergebnis: Der Tee mildert den Stress zwar nicht sofort - aber nach knapp einer Stunde sind die Teeisten dann relaxter als andere, berichten die Forscher im Fachmagazin Psychopharmacology.

Die Wissenschaftler untersuchten 75 junge männliche Nichtraucher, die zunächst vier Wochen lang keinerlei koffeinhaltige Getränke erhielten.

Dann bekam die eine Hälfte der Testpersonen sechs Wochen lang vier Tassen schwarzen Tee täglich, die Vergleichsgruppe dagegen trank ein koffeinhaltiges Plazebo-Getränk.

So vorbereitet, kamen die Versuchspersonen dann in einige stressige Situationen: Sie wurden beispielsweise bezichtigt, einen Ladendiebstahl begangen zu haben oder man drohte ihnen mit dem Verlust des Arbeitsplatzes.

Vor, während und nach diesen Ereignissen maßen die Forscher Blutdruck, Werte des Stresshormons Cortisol, Aktivierung von Blutplättchen und erfragten die subjektive Befindlichkeit.

Gestresst fühlten sich alle Teilnehmer, auch Blutdruck und Cortisolwerte waren zunächst auf dem gleichen Level. Vorteile hatten die Teetrinker nur bei den Blutplättchen hier aktivierte ihr Körper weniger als in der Vergleichsgruppe.

Der eigentliche Entspannungseffekt war aber nach knapp einer Stunde messbar: Von den Teetrinkern waren fünf von zehn schon recht entspannt, bei den anderen nur drei von zehn.

Welche Inhaltsstoffe des Tees derart entspannend wirken, dass konnten die Forscher allerdings nicht sagen.

Tee sei chemisch sehr komplex, enthielte viele Inhaltsstoffe und sie könnten von dieser Studie aus nicht sagen, welcher der Stoffe den Unterschied ausmacht, so Andrew Steptoe, Mitautor der Studie.

Die Wissenschaftler halten den schnelleren Stressabbau aber für gesund - schließlich wird eine geringere Erholung mit einem höheren Risiko für chronische Krankheiten in Verbindung gebracht.

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