Schlafstörungen können möglicherweise Entstehung und Verlauf der Alzheimer-Krankheit begünstigen. Hinweise darauf gibt eine Studie an genetisch veränderten Mäusen, die ähnliche Symptome wie bei der Demenz-Erkrankung entwickeln.
Die Neurologen der Universität St. Louis stellten zunächst fest, dass das Gehirn der Tiere während des Wachzustands mehr Amyloid-Beta enthält als im Schlaf. Ablagerungen dieser Eiweißbruchstücke, sogenannte Plaques, gelten als mutmaßliche Ursache von Morbus Alzheimer. Die Konzentrationen des Proteinfragments stiegen auch, wenn die Mediziner die Tiere am Schlaf hinderten.
Zudem förderte Schlafentzug die Bildung der charakteristischen Plaques. Daher vermuten die Forscher im Magazin Science, dass Schlafstörungen die Demenzform beschleunigen können.
Erholsamer Schlaf könne dagegen möglicherweise Schutz bieten.
Eine Schlüsselrolle scheint das Protein Orexin zu spielen, das am Schlaf-Wach-Rhythmus beteiligt ist. Injizierten die Wissenschaftler den Mäusen das Eiweiß, so blieben die Tiere länger wach und bildeten verstärkt Amyloid-Beta. Blockierten die Forscher dagegen die Orexin-Rezeptoren, schliefen die Tiere mehr und die Amyloid-Beta-Konzentrationen sanken deutlich.
"Schlafstörungen müssen nicht nur wegen ihrer akuten Folgen behandelt werden, sondern auch wegen möglicher Langzeitschäden im Gehirn", fasst Co-Autor David Holtzman die Erkenntnisse der Studie zusammen.