Elke Büdenbender im Interview:"First Lady - der Begriff ist mir doch etwas fremd"

Bundespräsident Steinmeier in Bonn

Elke Büdenbender und ihr Mann, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, bei einem Termin in Bonn.

(Foto: dpa)

Elke Büdenbender hat ihren Beruf aufgegeben, als ihr Mann Frank-Walter Steinmeier Bundespräsident wurde. Sie habe ihre "Komfortzone" verlassen, sagt sie im SZ-Interview.

Von Constanze von Bullion

Sie hat jetzt einen Job, für den es keinen Namen gibt. "First Lady - der Begriff ist mir doch etwas fremd." Erste Dame im Staat? Klingt alles komisch, findet Elke Büdenbender. Als ihr Mann zum Bundespräsidenten gewählt wurde, war das ein Einschnitt in beider Leben: "Ich finde ihn richtig gut für dieses Amt, das muss ich einfach mal sagen. Was mich angeht - da habe ich schon geschluckt und gedacht: Puh!"

Drei Monate ist es jetzt her, dass die Verwaltungsrichterin ihren Beruf auf Eis gelegt hat, um an der Seite ihres Mannes Frank-Walter Steinmeier an die Spitze des Staates zu treten. "Diese neue Aufgabe ist für mich total bereichernd, sie ist ein echtes Privileg. Und manchmal habe ich den Eindruck: wie eine Fortbildungsveranstaltung. Es ist also nicht so, dass ich ein eigenständiges Leben aufgegeben habe. Ich habe es gegen ein anderes eigenständiges Leben getauscht", sagt Büdenbender im SZ-Interview. Wir haben die 55-Jährige im Schloss Bellevue in Berlin besucht und fanden eine selbstbewusste Frau, die ausdauernd lachen kann über sich und ihren unerwarteten Lebensweg.

Begonnen hat er in einer Welt, in der keiner je studierte und Karriere etwas für andere Leute war. Der Vater war Stahlschlosser, die Mutter Hauswirtschafterin. Elke Büdenbender ist dann aufgebrochen in ein Leben, das dem Bild der "Frau an seiner Seite" eigentlich nie entsprach. Er, der Frank, wohnte erst mit ihr in der WG - und irgendwann flog er als Außenminister um die Welt. Sie, die Elke, schloss das Studium mit Richternote ab und dachte eigentlich nie daran, ihre berufliche Laufbahn seiner zu opfern. Und jetzt? Ist alles ein bisschen anders gekommen.

Ein Gespräch mit Elke Büdenbender über eine große Entscheidung, die Chemie der Liebe und eine Geschichte, bei der sie sich manchmal selbst bei einem Gedanken ertappt: "Manchmal stehe ich da und denke: Nee, wirklich? Ich?"

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