Ein Anruf bei: Evelyn Marie Seidel:Tote tragen keine Strapse

Eine chinesische Unterwäsche-Firma wirbt mit einer knapp bekleideten Dame, die der verstorbenen Princess of Wales stark ähnelt - offenbar ein Double. Die Vorsitzende des Lady Di-Clubs Germany ist empört.

Fabian Mader

Die chinesische Unterwäsche-Firma Jealousy behauptet, dass ihre Dessous rein gar nichts mit der Princess of Wales zu tun hätten. Dabei ist auf Anzeigen, die ein britischer Reporter in China entdeckt hat, deutlich eine knapp bekleidete Dame zu erkennen, die Diana stark ähnelt - offenbar ein Double. Dass Diana für Dessous-Werbung herhalten muss, erbost die Vorsitzende des Lady Di-Clubs Germany.

SZ: Frau Seidel, wussten Sie, dass ein Diana-Double in China für Dessous wirbt?

Evelyn Marie Seidel: Ich habe das in England in der Zeitung gelesen. Ich bin ja jedes Jahr dort am Todestag von Diana, der war vergangene Woche. Die Anzeige zu sehen, hat mich schockiert.

SZ: Warum ärgert Sie die Werbung so?

Seidel: Diana war nicht irgendeine Prinzessin. Sie war die Prinzessin des Jahrhunderts. Sie hat nie geraucht, nie getrunken in der Öffentlichkeit. Sie hat sich immer so verhalten, wie man das von einer Prinzessin erwartet. Ich gebe Ihnen ein Beispiel. Wissen Sie, was sie perfektioniert hatte?

SZ: Nein.

Seidel: Mit einem Minikleid in ein Auto einzusteigen.

SZ: Ist das denn schwer?

Seidel: Sie kennen das doch von Paris Hilton. Wenn sie das eine Bein ins Auto hebt, und ein Fotograf steht davor, dann ist da schon mal was zu erkennen, was eigentlich niemand sehen soll. Diana war perfekt darin, das zu vermeiden. Wir haben das auch mal geübt, hier im Club. Sie schlägt das eine Bein über das andere, und dann.. Ach, das bekommt niemand so elegant hin wie sie.

SZ: Was stört Sie an der Anzeige?

Seidel: Ich finde sie anzüglich. Da ist doch dieses Kind zu sehen. Ich meine, welche Mutter läuft schon im BH vor ihrem Kind herum. Da wird was angedeutet, was einer Prinzessin wie Diana nicht gemäß ist. Es gibt ein einziges Bild von ihr im Badeanzug. Nach ihrer Scheidung hat man ihr Filmrollen angeboten. Die hat sie abgelehnt. Sie wäre nie nackt durchs Bild gehuscht.

SZ: War das nicht Fassade? Diana hatte doch Affären.

Seidel: Nach der Scheidung, gut. Sie hat aber immer Rücksicht auf die Kinder genommen. Diana hat nie ihren Stand oder ihre Herkunft vergessen. Anders als Stefanie von Monaco oder Fergie. Zu denen würde die Anzeige passen.

SZ: Jetzt sind Sie aber gemein.

Seidel: Fergie hat sich ziemlich oft nicht so benommen, wie es einer Gräfin oder Prinzessin entspricht. Es gibt Bilder von ihr, auf denen sie total betrunken ist. Auf einem küsst ihr ein Banker die Zehen. Und dass Stefanie von Monaco ganz schön feiert, ist ja bekannt. Ein Glas zu heben und über sich zu schütten - Diana wäre das nie passiert.

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