Die Recherche zu Akzeptanz:Dilemma des Gutgemeinten

Lesezeit: 2 min

Mehr als Toleranz: ein Zeichen gegen Nazis in Dresden (Foto: Arno Burgi/dpa)

Eine Woche zum Thema Toleranz geht zu Ende, mit mehr als 20 Reportagen, Interviews, Analysen, mit heftigen Diskussionen, großem Leserinteresse - und Kritik. Toleranz ist eben nur der Anfang.

Von Sabrina Ebitsch

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Sie haben natürlich recht: Am Ende - und am Ende dieser #ToleranSZ-Woche unseres Projekts Die Recherche insbesondere - sollte Akzeptanz oder besser noch Respekt stehen.

Einige von Ihnen haben ganz grundsätzlich Kritik am Titel unseres Schwerpunkts geübt. Denn Toleranz ist, im Wortsinn, Duldung und Duldsamkeit, ein Hinnehmen und Gewährenlassen anderer. Und damit verbunden ist, wie SZ-Feuilletonchef Andrian Kreye in seinem Auftaktessay schreibt, unweigerlich eine gewisse Herablassung, eine Gönnerhaftigkeit, ausgehend von einer Machtposition. Auch die Diskussion um die Plakate der ARD-Themenwoche Toleranz wurzelt letztlich in diesem Dilemma des Gutgemeinten.

Toleranz ist aber auch: ein Anfang. Wenn sie nicht aus ihrem lateinischen Ursprung heraus verstanden wird, sondern umgangssprachlich: Toleranz als geistige Offenheit, Vorurteilsfreiheit, als Fähigkeit, den Anderen anders sein zu lassen, oder besser noch, ihn einfach sein zu lassen. Toleranz im Sinne von Akzeptanz und Respekt also.

Dann ist sie etwas Erstrebenswertes, etwas, das man sein will, aber anderen vielleicht nicht zutraut. Denn einer Umfrage der ARD zufolge, die sich der Toleranz in der gestern gestarteten Themenwoche ebenfalls widmet und Interessierten die Möglichkeit zu nahtlosen Weiterlesen bietet, halten sich 88 Prozent der Deutschen für tolerant. Dass die Gesellschaft allerdings tolerant ist, finden dagegen nur etwas mehr als die Hälfte.

Womit wir bei der Ausgangsfrage dieser Runde unseres Projekts Die Recherche wären: Wie tolerant ist Deutschland? Prozentzahlen, die sich aus Befragungen ergeben, können bestenfalls ein Baustein der Diagnose sein. Ein anderer sind die vielen Mails, Posts und Tweets unserer Leser (danke dafür) - und überhaupt das Interesse, auf das dieses Toleranz-Dossier stieß. Und das Interesse war groß, die mehr als zwanzig Beiträge dieser Woche gehörten zu den meistgelesenen Texten jeden Tag. Hier eine Auswahl der Beiträge, die die SZ-Leser besonders interessierten:

Wir haben bewusst versucht, ein breites thematisches Spektrum von Rassismus über Homosexualität bis hin zur Diskriminierung Behinderter abzudecken. In der Summe sollen all die Reportagen, Analysen, Essays und Videos, die Sie auf dieser Themenseite gebündelt finden, die Frage beanworten, die uns die SZ-Leser zu Beginn dieser Recherche-Runde gestellt haben. Entsprechend freuen wir uns auf Ihr Feedback - und auf Themenvorschläge für künftige Recherchen.

Vielen Dank fürs Lesen, Diskutieren, Mitmachen,

Sabrina Ebitsch, Team Die Recherche

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