Was ist das Thema? Frauen sollen raus aus der Komfortzone. Sie sollen Karriere machen, Führungsverantwortung übernehmen und genauso viel Geld verdienen wie Männer. Deshalb interessieren sich Karrierefeministinnen vor allem für Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Entgeltgleichheit von Frauen und Männern und die Frage, warum es so wenig Frauen in Führungspositionen gibt. International steht vor allem Sheryl Sandberg für diesen Feminismus. Die Facebook-Managerin vertritt den Anspruch, dass Frauen es schon an die Spitze schaffen können, wenn sie sich nur genug anstrengen.
In Deutschland vertritt Bascha Mika, Chefredakteurin der Frankfurter Rundschau, eine ähnliche Haltung. In ihrem Buch "Die Feigheit der Frauen" macht sie keinen Hehl aus ihrer Abneigung gegen gut ausgebildete Frauen, die sich für die Hausfrau- und Mutterrolle entscheiden. Andere Karrierefeministinnen findet man in den Vereinen Pro Quote und Pro Quote Regie, die sich für mehr weibliche Führungskräfte in den Medien einsetzen.
Lieblingsthema Quote: Mehr Frauen in Chefpositionen zu bringen, ist das feministische Ziel, das am meisten Aufmerksamkeit erfährt - zumindest außerhalb des feministischen Diskurses. Zuletzt war das der Fall, als die Frauenquote für Aufsichtsräte von Dax-Unternehmen gesetzlich verankert wurde. Bereits Standard ist eine Frauenquote in den meisten politischen Parteien. Auch bei Talkshows und Podien ist immer öfter Thema, wie viele Frauen dabei sind.
Weiterlesen: Sheryl Sandbergs "Lean In", Bascha Mikas "Die Feigheit der Frauen" - und zum Ausgleich Anne-Marie Slaughers "Unfinished Business". Die amerikanische Politikwissenschaftlerin erklärt, warum es häufig nicht reicht, wenn Frauen sich mehr reinhängen.