
Alle, die nicht auffallen wollen, haben heute Grund zu feiern: Die Kontaktlinse, Königin der Sehschwächen-Tarnung, wird heute 70. Doch die dünne Kunststoffscheibe taugt viel weniger zum modischen Accessoire als ihre große Schwester: die Brille. Die hat schon lange die Schmuddel-Ecke der Möchtegern-Intellektuellen, Streber und Brillenschlangen verlassen. Ein Loblied in Bildern.In den sechziger Jahren sollte die Brille vor allem praktisch sein. Die Gestelle waren massiv gebaut und lagen schwer auf der Nase. Modisch wurde es zuerst bei den Sonnenbrillen: So griff auch Audrey Hepburn in Frühstück bei Tiffanys zu den schützenden Gläsern.Foto: dpa

Schon ein Jahr später überraschte Marilyn Monroe, die sich sonst selten mit Sehhilfe blicken ließ, mit diesem modischen Cat-Eye-Modell. Sie zeigte, dass die Brille für mehr steht als Sekretärinnen-Chic. Die Strasssteine in den Augenwinkeln ließen dabei ihre Klimper-Wimpern noch länger erscheinen.Foto: afp

Die Brille macht nicht nur sexy, sondern auch intellektuell. Keiner bewies das besser als John Lennon. Der Beatle trug die Augengläser, ob gelb, rot oder transparent, stets in rund.Foto: afp

Nana Mouskouri mit Kontaktlinsen? Undenkbar. Seit Jahrzehnten ist die auf Kreta geborene Sängerin ihren riesigen schwarzen Gestellen treu geblieben. Kaum zu glauben: Die Musikerin bekannte einst, mehr als hundert Varianten der schwarz gerahmten Sehhilfe zu besitzen.Foto: dpa

Nur eine echte Diva wie Sophia Loren kann es sich erlauben, ein solch eulenhaftes Modell zu tragen. Der Brillengeschmack der Leinwandlegende erwies sich über die vergangenen Jahrzehnte hinweg als ziemlich trendresistent.Foto: Reuters

Auch aktuelle Superstars setzen auf schicke Brillen als Hingucker. Elton John meistert diese Disziplin vorbildlich. Am Anfang seiner Karriere setzte der Musiker noch auf bunte Federboas und Plateauschuhe, doch bald konzentrierte sich seine Extravaganz auf seinem Nasenrücken.Foto: ap

Mittlerweile ist sein Brillengeschmack, wie es sich für einen echten Ritter ziemt, eher schlicht und klassisch.Foto: ap

Pop-Star Anastacia hat ihren Sehfehler zwar inzwischen weglasern lassen, möchte auf der Bühne aber auch zukünftig nicht ganz auf ihre orange getönten Brillengläser als Markenzeichen verzichten.Foto: ap

U2-Mann Bono ist so gut wie nie ohne Brille zu sehen, auch wenn er aus medizinischer Sicht gar keine bräuchte. Der Sänger und Wohltäter sieht die Welt gern durch rosa Gläser.Foto: Reuters

Sie ist mit Brille kaum zu erkennen. Früh in ihrer Karriere griff Cate Blanchett allerdings auch zur Linse: In der Fernsehserie Bordertown trug sie 1995 rötliche Kontaktlinsen.Foto: Reuters

Schauspielkollegin Meryl Streep setzt auf ein fast identisches Gestell - nur etwas eckiger.Foto: dpa

Unerschütterlich trägt Modeikone Karl Lagerfeld seit Jahrzehnten dasselbe Modell. Als er kürzlich einen Teddybären nach seinem eigenen Antlitz schuf, trug auch der die sperrigen schwarzen Gläser auf der Schnauze.Foto: dpa

Aktuell bestimmt der kaum noch erträgliche Streber-Trend die Brillenmode. Als stilistisches Vorbild scheint dabei Woody Allen gedient zu haben: Der 74-jährige Regisseur trug die dicken Gestelle nach Großmutters Art als Erster.Foto: dpa

Wetaus beliebter: Die eckige "Nerd"-Version. Sänger Justin Timberlake lässt sich mit Retro-Modell blicken.Foto: dpa

Selbst Sexsymbol Johnny Depp verlieh sich einen intellektuellen Touch und kam mit Großonkels Brille zur Filmpremiere von Alice im Wunderland.Ob rund, ob eckig, ob bunt, ob schlicht: Letztendlich ist das das Schöne an der Brille: Dass es nicht nur um das Sehen geht, sondern vor allem auch um das Gesehenwerden. Foto: AP(sueddeutsche.de/leja/bre/vs/bgr)