SZ: Frau Muñoz Ryan, worum geht es in Ihrem Buch "Der Träumer"?
Pam Muñoz Ryan: Um den Jungen Neftali. Er wächst in dem südamerikanischen Land Chile auf und muss sich gegen seinen strengen Vater behaupten, der nicht erlauben will, dass der Junge Schriftsteller wird. Das ist schwer für Neftali, weil er sehr schüchtern ist. Er stottert, und wenn er mit Erwachsenen streiten muss, wird er krank.
Pam Munoz Ryan: "Der Träumer". Aladin Verlag, 16,90 Euro, ab zehn Jahre.
(Foto: Aladin Verlag)SZ: Schafft er es?
Ryan: Neftali gab es wirklich. Er ist unter dem Namen Pablo Neruda ein weltberühmter Dichter geworden - weil seine Stiefmutter und Schwester ihm geholfen haben, aber auch, weil er nicht aufgegeben hat.
SZ: Wie schreibt man ein gutes Kinderbuch?
Ryan: Eigentlich nicht anders als eines für Erwachsene. Man muss zum Beispiel genauso viel über das Thema herausfinden, bevor man anfangen kann zu schreiben. Natürlich müssen Kinder die Sprache verstehen, da gibt es ein paar Unterschiede. Aber man sollte Kinder auf keinen Fall unterschätzen. Mir ist besonders wichtig, dass man auf jeder Seite Lust bekommt, umzublättern und weiterzulesen. Solche Bücher gefallen mir selbst auch am besten.
SZ: Was haben Sie in Ihrer Kindheit am liebsten gelesen?
Ryan: Bei Büchern war ich ein Allesfresser. Es gab eine Zeit, in der ich alle Pferdebücher in meiner Stadtbibliothek gelesen habe. Ich mochte sehr gern Bücherreihen, bei denen die Geschichten immer weiter gingen. Ich war wirklich süchtig nach Büchern und hatte immer eines dabei.
Aladin Verlag, 16,90 Euro, ab zehn Jahre.