Jakob, 18, studiert Betriebswirtschaftslehre und kommt aus Augsburg.
"Ich würde sagen, jeder Mensch war schon mal eifersüchtig. Ich auch natürlich. Als ich noch kleiner war, war ich immer eifersüchtig auf Jungs, die größer waren als ich, manchmal auch auf einen Kumpel, der ein cooleres Handy hatte. Im Endeffekt war ich immer wegen Sachen eifersüchtig, die aus heutiger Sicht totaler Schwachsinn sind. Aber damals hat mich das echt geärgert.
Eifersucht ist ein sehr, sehr schlechtes Gefühl. Es bringt einem gar nichts, macht keinen Sinn. Nur weil ich eifersüchtig war, bin ich ja auch nicht gewachsen oder habe ein cooleres Handy bekommen.
Vor allem finde ich es schlimm, wenn man in der Liebe eifersüchtig ist. Ich habe mich vor Jahren ein paar Mal mit meinen Mädchen getroffen, wir verstanden uns supergut. Irgendwann wollte sie mich nicht mehr sehen. Ich fand heraus, dass sie jemand anderen traf und sich mit ihm besser verstand. Da war ich so eifersüchtig, das tat echt weh.
Das Dumme ist: Egal wie oft man es sich einredet, dass sie unnötig ist - die Eifersucht geht einfach nicht weg. Das Einzige, was hilft, ist Zeit. Und Ablenkung."
Melitta, 71, wohnt in Rheinland-Pfalz und betreibt mit ihrer Familie ein kleines Weingut.
"Gelassenheit. Gegen Eifersucht hilft nur Gelassenheit. In jungen Jahren war ich sehr temperamentvoll. Da hat es schon mal ordentlich gescheppert. Wenn ich eifersüchtig war, ging es oft um Freunde, von denen ich enttäuscht wurde.
Ich sage immer, das Leben ist wie ein Zug. Bei jeder Station steigen Leute ein. Manche steigen an der nächsten Station wieder aus, manche fahren ein Stück mit und manche bleiben für immer. Aber man weiß das ja nicht vorher. Ich bin gutgläubig. Manche, die früher ausgestiegen sind, haben mich sehr verletzt.
Es gab hier einen Weinbauer. Der war wie ein Bruder für mich. Wir waren unzertrennlich. Aber er hat mich sabotiert. Er eröffnete heimlich einen Weinausschank und machte uns damit das Geschäft kaputt. Ich war eifersüchtig, nicht auf diesen Menschen, aber auf sein Geschäft. Es traf mich sehr hart, dass ihm Geld wichtiger war als unsere Freundschaft. Ich habe nächtelang nicht geschlafen, weil mir das so wehgetan hat. Ein paar Wochen später traf ich ihn in den Weinbergen. Ich sagte ihm: 'Du hast etwas verloren.' Er fragte: 'Was?' Ich sagte: 'Deinen Charakter.' Das hat mir geholfen. In dem Moment war es weg. Ich musste ansprechen, wie verletzt ich war. Und dazu musste noch Zeit vergehen. Das war mein Rezept gegen die Eifersucht."