Diabetes:Vermeidbarer Zucker

Das Risiko, an Diabetes zu erkranken, lässt sich offenbar bei vielen Menschen erheblich verringern.

Martin Wiehl

Ein Typ 2-Diabetes ist gewiss keine Bagatelleerkrankung - auch wenn dies der Begriff Altersdiabetes nahe legt.

Eine Diabetes-Patientin spritzt sich Insulin. (Foto: Foto: dpa)

Mediziner haben sich von dieser Bezeichnung für einen gestörten Zuckerstoffwechsel schon längst verabschiedet.

Denn erstens werden die Neuerkrankten immer jünger. Und zweitens haben jetzt auch die Kardiologen festgestellt, dass ein Typ 2-Diabetes einen ebenso ernstzunehmenden Krankheitszustand darstellt wie ein erlittener Herzinfarkt.

Um zu überprüfen, inwieweit sich die Entwicklung eines Typ 2-Diabetes aus einer Vorstufe der Zuckerkrankheit verhindern lässt, starteten Mediziner und Wissenschaftler aus 21 Ländern die bislang größte Präventionsstudie auf diesem Gebiet.

Die weltweite Untersuchung mit über 5000 Teilnehmern trägt den bezeichnenden Titel DREAM-Studie (Diabetes REduction Assessment with ramipril and rosiglitazone Medication).

Getestet wurden Medikamente aus der Substanzgruppe der sogenannten Glitazone, mit denen die Empfindlichkeit des Körpergewebes auf das Stoffwechselhormon Insulin erhöht werden kann.

Ihre Ergebnisse hat Studienleiter Hertzel Gerstein, Hamilton (Kanada), auf dem internationalen Symposium The Metabolic Syndrome a postprandial disease in Dresden vorgestellt.

Demnach lässt sich die Entstehung eines Typ 2-Diabetes bei gefährdeten Menschen in vielen Fällen verhindern.

Denn: Die Hälfte der Personen, die das Medikament erhielten, konnten Kohlenhydrate im Essen schließlich ebenso normal verarbeiten wie stoffwechselgesunde Menschen. Bei denjenigen, die anstelle des Medikaments ein Scheinpräparat bekamen, lag dieser Anteil zum Studienende nur bei knapp einem Drittel.

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