Vergangene Woche hatte ich an dieser Stelle ... Halt, nein, es war nicht "an dieser Stelle". Es war zwar in der Kolumne "Deutscher Alltag", die in der gedruckten Zeitung noch jede Woche auf der dritten Seite des Gesellschaftsteils zu lesen ist. Aber es war nicht "an dieser Stelle", schon allein deswegen nicht, weil die Phrase "an dieser Stelle" seit geraumer Zeit allüberall in Film, Funk und Fernsehen und nicht zuletzt in Reden und Einlassungen des großciceronischen Kanzlers Olaf Scholz vorkommt. Deutschland, sagte Scholz im Februar zu Frau Illner, müsse sich "an dieser Stelle" keine Vorwürfe machen lassen; er bitte, sagte Scholz im Januar im Bundestag, "an dieser Stelle" die Bürger und Bürgerinnen um Vertrauen; bei der Maikundgebung appellierte Scholz wiederum "an dieser Stelle" an die Arbeitgeber.
Deutscher Alltag:Du denkst nur, du bist
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Manchmal sieht es so aus, als lebten wir in einer Zeit der fortschreitenden Entalphabetisierung. Vielleicht aber bringt Shopi bald mehr Licht.
Von Kurt Kister
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Wenn man einen Fehler macht und das zugibt, eröffnet das moralisch die Möglichkeit, neue Fehler zu machen.
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