Der Stil im Weißen Haus:Korsagen der Macht

An der Seite ihrer Männer sind sie die mächtigsten Frauen der Welt. Bestehen die First Ladies auch als Stil-Ikonen? Kleider im Wandel der Zeiten - von Eleanor Roosevelt bis Michelle Obama.

Ann-Christin Gertzen

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Michelle Obama

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An der Seite ihrer Männer sind sie die mächtigsten Frauen der Welt. Bestehen die First Ladies auch als Stil-Ikonen? Kleider im Wandel der Zeiten - von Eleanor Roosevelt bis Michelle Obama.

Change

"Schandfleck", nennen es die einen, "Lava Lampen Look" die anderen. Und obwohl beides irgendwie zutrifft, muss man der Präsidentengattin Michelle Obama doch Tribut zollen. Zugegeben, das Kleid von Designer Narciso Rodriguez ist nicht ganz vorteilhaft für ihre recht weiblichen Rundungen. Aber es ist ein Statement. Frei nach dem Motto: "Change!" Schluss mit dem grauen Einheitsbrei der letzten Jahre. Mut zur Individualität. Danke für diese kleine aber feine Scheußlichkeit.

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Roosevelt

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Die Exzentrische

PETA wäre entsetzt. Zu Zeiten von Eleanor Roosevelt galt der Pelz jedoch noch als Zeichen des Luxus, vor allem aber als Zeichen der Macht - und mächtig war die Frau von Franklin Roosevelt. Die Öffentlichkeit war es nicht gewöhnt, dass sich eine Frau in Staatsangelegenheiten einmischte. Deshalb war es umso wichtiger, dass sie sich auch mit ihrem Aussehen Respekt verschaffte. Ob mit plastronartigem Einsatz im schlichten Kleid, das so an Smokinghemden erinnerte, oder mit edlen Felljacken. Regelmäßig berief sie Pressekonferenzen ein, zu der nur weibliche Journalistinnen geladen wurden. Eleanor Roosevelt, hier mit Soong Mei-ling, Frau des damaligen chinesischen Premierministers Chiang Kai-shek, war nicht zu übersehen.

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Bess Truman

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Die Grimmige

Die Körpersprache von Bess Truman spricht Bände. Das Weiße Haus und das Leben in der Öffentlichkeit hat sie gehasst. Verschlossen wirken auch die hoch geschlossene Bluse, der Blazer mit Gürtel und der ins Gesicht gezogene Hut. In der gesamten achtjährigen Regierungszeit ihres Mannes Harry Truman gab sie lediglich eine Pressekonferenz, bei der die Journalisten ihre Fragen vorher schriftlich einreichen mussten. Im Vergleich zur exzentrischen Eleanor Roosevelt wirkte sie einfach nur verbissen.

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Eisenhower

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Die Neugierige

Mamie Eisenhower, machte ihr Leben im Weißen Haus in einer eigenen Zeitungsrubrik öffentlich. Damit tat sie es Eleanor Roosevelt gleich. Allerdings berichtete die Frau mit den "leuchtend blauen Augen", die so viele bewunderten, weniger über Politik als über Inneneinrichtung und ihre berühmt berüchtigten Dinner-Partys. Auf diesem Bild trägt sie ein Kleid in Anlehnung an Diors "New Look", das vor allem von reiferen Frauen bevorzugt wurde. Sie liebte Diamanten, teures Design und ihre rot lackierten Fingernägel - In der Rolle der First Lady ging sie auf.

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Kennedy

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Die Stil-Ikone

Sie ist der Maßstab für Stilsicherheit: Jackie Kennedy. Ob als Vorzeigeehefrau, Mutter oder First Lady, sie war zu jedem Anlass passend gekleidet. Als erste Präsidenten-Gattin gönnte sie sich einen "Hofdesigner": Oleg Cassini. "Ich habe ihr gesagt, dass sie als First Lady eine Story braucht, ein richtiges Szenario," sagte er über Jackie Kennedy. Noch heute inspiriert die "Jackie Kennedy-Story" viele Frauen.

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Nixon

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Die Treue

Pat Nixon hat einmal gesagt: "Mein einziges Ziel ist es, als Frau eines Präsidenten in die Geschichte einzugehen." Im Gegensatz zu Jackie Kennedy pflegte Pat Nixon eher einen eleganten, klassischen und vor allem erwachsenen Stil. Sie war begeisterte Kunst- und Antiquitäten-Sammlerin. Das Weiße Haus bereicherte sie mit rund 600 neuen Stücken.

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Carter

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Die Engagierte

Die Garderobe von Rosalynne Carter war ebenso bodenständig wie sie selbst. Was sie trug, war meist schlicht und wenig spektakulär. So auch dieses typische 70er Jahre Kleid mit Borte und indischem Stehkragen. Zwar schenkte sie der Mode wenig Aufmerksamkeit, war dafür aber politisch engagiert. Sie nahm an Kabinettsitzungen teil und kämpfte für die Menschenrechte. 1999 wurde sie dafür von Bill Clinton mit der Freiheitsmedaille ausgezeichnet, der höchsten zivilen Auszeichnung in den USA.

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Reagan

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Das Glamour-Girl

Ganz anders: Nancy Reagan. Ihre Hollywood-Karriere als Schauspielerin gab sie für ihren Mann auf. Den Glamour wollte sie jedoch beibehalten. Kritiker beschrieben sie als luxussüchtig und geizig. Teure Designerkleider habe sie sich massenweise schenken lassen. Ob diese Anschuldigungen zutrafen oder nicht, wurde nie endgültig geklärt, ...

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... ihre stattliche Garderobe mit Kleidern von Yves Saint-Laurents Prêt-a-Porter Label bis hin zu Christian Dior kann sich jedoch sehen lassen.

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Bush

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Die Konservative

Mit Barbara Bush kehrte wieder Zucht und Ordnung ins Weiße Haus ein. Bevorzugt kleidete sich die ältere Dame in Royalblau, ganz so, als wolle sie sich die englische Queen zum Vorbild nehmen. Mit dicker Perlenkette und lässig um die Schultern geschwungenem Pulli läutete Barbara Bush die Ära der Sackkleider und Kostüme wieder ein.

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Clinton

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Die Selbstbewusste

Der Hosenanzug war Hillary Clintons liebstes Kleidungsstück. Es scheint sogar, als wäre er mit ihr verwachsen. Selten zwängte sie sich in ein Kostüm, auch die Perlenkette ließ sie lieber weg. Ihr Vorbild ist Eleanor Roosevelt - die ließ sich ja bekanntlich auch nichts vorschreiben.

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Bush

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Die Angepasste

Laura Bush hingegen trug selten Hosenanzüge. Dafür fast ausschließlich Kostüme. Immer adrett gekleidet, mit Perlenkette und Föhnfrisur, ist sie der Inbegriff der amerikanischen Society-Lady: Glatt, lächelnd und stets die Gefühle unter Kontrolle.

(sueddeutsche.de/Ann-Christin Gertzen/grc)

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