Der richtige Sonnenschutz:Schön dick auftragen

Ohne schlechtes Gewissen mag man sich gar nicht mehr in die Sonne setzen. Das muss nicht sein - Tipps für eine gesunde Bräune.

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Ohne schlechtes Gewissen mag man sich gar nicht mehr in die Sonne setzen. Die Angst vor Sonnenbrand und Hautkrebs hat sich in das kollektive Gewissen gebrannt.

Doch wer seinen Sonnentyp kennt und Sonnenschutzmittel richtig anwendet, kann mit einem Bad im Freien seine Gesundheit sogar fördern. Tipps für eine gesunde Bräune:

Dermatologin Michaela Axt-Gadermann rät zur Nutzung der positiven Wirkung von Sonnenlicht. Denn dieselben UVB-Strahlen, die Sonnenbrand verursachen und das Hautkrebsrisiko erhöhen, regen unsere Haut zur Vitamin-D-Produktion an. Vitamin D wirkt der Entstehung von Osteoporose entgegen und kann bei Diabetikern günstig den Blutzuckerspiegel beeinflussen. Wer allerdings länger als fünf oder zehn Minuten täglich Sonne tanken möchte, braucht einen angemessenen Lichtschutz.

(Text: Petra Peschel)

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Wirksamen Schutz erkennen Über den bekannten Lichtschutzfaktor (LSF) hinaus, der sich auf den Schutz vor UVB-Strahlung bezieht, ist bei der Wahl von Sonnenschutzmitteln auch auf einen ausreichenden UVA-Filter zu achten. UVA-Strahlen gelangen in tiefere Hautschichten als UVB, greifen die kollagenen Fasern an und sind somit für die Hautalterung und Faltenbildung verantwortlich.

2007 wurde eine entsprechende Kennzeichnung der Schutzleistung von Sonnencremes europaweit eingeführt, ab kommendem Jahr ist sie obligatorisch. Produkte, die einen ausgewogenen UVA- und UVB-Filter garantieren, tragen entweder den Verweis "australischer Standard" oder ein UVA-Siegel. Wird nur ein reiner LSF und somit lediglich ein UVB-Filter verwendet, warnen Hautfachärzte wie Axt-Gadermann, von einem "Pseudoschutz".

Ein UVB-Filter senkt zwar das Risiko eines Sonnenbrandes, doch bekommt die Haut die langwellige schädigende UVA-Strahlung ungefiltert ab. Wer seine Haut nachhaltiger vor Alterungsschäden bewahren möchte, kann zusätzlich auf Produkte, die einen Infrarot-Schutz beinhalten, ausweichen. Infrarotstrahlen dringen ähnlich wie UVA tief in die Haut ein, erreichen die Unterhaut und können dort erhebliche Zellschäden verursachen.

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Sonnenschutz für die Kleinen Sonnenschutzmittel unterteilen sich in solche mit oder ohne chemische Filter. Ein mineralischer Sonnenschutz liegt vor, wenn dieser separat mit dem Hinweis "Chemical free" ausgewiesen ist oder die Mikropigmente Titanoxid und Zinkoxid als Inhaltsstoffe angegeben werden.

Mineralische Sonnenschutzmittel dringen nicht in die Haut ein, reflektieren das Sonnenlicht statt es zu absorbieren und sind durch ihren Weißeffekt bekannt. Sie haben den Vorteil, einen sofortigen Schutz zu liefern und sollten daher vorzugsweise bei Kindern, deren Eigenschutz noch nicht in vollem Umfang ausgeprägt ist, angewandt werden.

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Wenn's brennt Erwachsene sollten bei empfindlicher Haut oder Allergieneigung auf diese physikalischen Produkte zurückgreifen. Beim Sonnenschutz mit chemischen Filtern ist die Wirkzeit zu beachten - denn diese müssen ihre Schutzleistung erst entfalten. Sonnencremes mit chemischen Filtern sollten deshalb zwanzig bis dreißig Minuten vor dem Sonnenbad aufgetragen werden.

Für Sonnenallergiker gibt es gekennzeichnete Produkte, die einen besonders hohen UVA-Schutz haben sollten. Wer unter der sogenannten Mallorca-Akne (eitrige akneähnliche Pickel) leidet, findet in Apotheken ebenfalls Produkte, die frei von den Akne auslösenden Emulgatoren in Form von Gel angeboten werden.

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Eine Typfrage Jeder Mensch hat einen individuellen Sonnentyp. Die Zeitspanne, die er ungeschützt in der Sonne verbringen kann, ist die sogenannte Eigenschutzzeit. Darüber hinaus wird der hauteigene Schutz mit dem jeweils empfohlenen Lichtschutzfaktor verlängert, der sich in vier Schutzklassen unterteilt. "Für ein angemessenes Sonnenbad in unseren Regionen ist ein Lichtschutzfaktor von 25 ausreichend", erklärt Dermatologin Axt-Gadermann. Produkte mit noch höherem LSF unterscheiden sich nur gering in ihrer Schutzwirkung.

So absorbiert ein LSF 8 bereits 87,5 Prozenz der UVB-Strahlen, ein LSF 20 steigert auf 95 Prozent. Im Vergleich dazu fängt der LSF 30 gerade mal 1,7 Prozent mehr UVB-Strahlung ab.

Höhere Lichtschutzfilter sollten hingegen in Regionen mit besonderer Strahlenintensität sowie in Äquatornähe gewählt werden. Produkte, die man früher als "Sunblocker" bezeichnete, dürfen im Handel nicht mehr als solche gekennzeichnet werden, da Sonnenschutzmittel die UV-Strahlung nie vollständig abwehren können.

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Je höher, desto höher Die Wahl der richtigen Sonnencreme ist also mehr als reine Typsache. Wetterdienste geben für die Regionen die jeweiligen UV-Indizes zur Strahlenintensität aus. Bei Reisen ins Gebirge ist ein hoher Lichtschutz unerlässlich.

Pro eintausend Höhenmetern über dem Meeresspiegel sollte ein in Bezug auf den Sonnentyp zehn bis zwanzig Prozent höherer Lichtschutz gewählt werden. Auch reflektorische Einflüsse durch Sand und Wasser können die UV-Belastung der Haut um bis zu 90 Prozent erhöhen.

Sonnentypen der Schutzklasse 1 und 2 sollten sich nicht den ganzen Tag der Sonne aussetzen. Grundsätzlich ist für jeden Sonnenanbeter ein zusätzlicher textiler Sonnenschutz mit Hut, Baumwollkleidung und Sonnenschirm unerlässlich.

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Großer Schutz zum kleinen Preis Stiftung Warentest hat Produkte unterschiedlicher Preisklassen unter die Lupe genommen und die Ergebnisse im Juni veröffentlicht. Die gute Nachricht: Bereits zum kleinen Preis ab 1,20 Euro für 100 ml ist einer der Testsieger (von Penny) zu haben.

Vier weitere Produkte bewerten die Kritiker mit der Note "gut". Diese fünf Mittel halten, was sie versprechen und versorgen die Haut außerdem mit ausreichend Feuchtigkeit. Die nur mit "ausreichend" bewerteten Verlierer sind teurere Naturkosmetika, die ein ausgewogenes Verhältnis von UVA- und UVB-Filter nicht vorweisen konnten.

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Unbedingt dick auftragen! Hautexperten warnen, dass der Verbraucher in der Regel nur ein Drittel der notwendigen Menge an Sonnenschutz aufträgt. Auch Dermatologin Axt-Gadermann empfiehlt zweimaliges Eincremen vor dem Sonnenbad: "Gehen Sie lieber verschwenderisch als sparsam mit der Sonnencreme um. Erwachsene sollten pro Anwendung gut 40 ml auftragen."

Um den Sonnenschutz den ganzen Tag über stabil zu halten, muss regelmäßig gecremt werden. Das gilt insbesondere bei wasserfesten Sonnencremes, die nach Wasserkontakt und Trockenreiben nur noch 50 bis 60 Prozent des ursprünglichen Lichtschutzes bieten. Wasserfeste Produkte sind besonders bei Kindern und wegen der Schweißbildung auch bei Sportlern ein Muss. Und nicht vergessen: Es darf ruhig dick aufgetragen werden!

Fotos: iStockphotos (sueddeutsche.de/Petra Peschel/mmk)

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