Demonstration in Berlin:"Niere gegen Kita-Platz"

Etwa 3000 Kita-Plätze fehlen in diesem Jahr in Berlin. Nun sind mehrere Tausend Menschen, unter ihnen viele Eltern mit ihren Kindern, dagegen auf die Straße gegangen.

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Berliner Eltern demonstrieren für Kita-Plätze

Quelle: Carsten Koall/dpa

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"Kita statt Küche", "Niere gegen Kitaplatz", "Ich will in die Kita": Mit Plakaten ausgerüstet sind mehrere Tausend Menschen am Samstag in Berlin-Mitte für mehr Kita-Plätze auf die Straße gegangen.

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Auch viele Familien mit Kindern und Erzieher beteiligten sich an dem Protestzug, der vom Bahnhof Friedrichstraße in Richtung Brandenburger Tor zog. "Angemeldet waren 1800 Personen, es sind inzwischen aber deutlich mehr", sagte ein Polizeisprecher. Die Organisatoren sprechen von 3000 Menschen.

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Lange Zeit war die Versorgung in der Hauptstadt besser als im Rest des Landes, in diesem Jahr fehlen auch in Berlin 3000 Kitaplätze, obwohl es laut Familienverwaltung etwa 170 000 Plätze in Kitas und Tagespflege gibt. "Der Mangel an Kitaplätzen ist seit Jahren bekannt. Ich begreife nicht, warum die Politik so träge ist", erklärte ein Vater.

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Der Mangel liegt vor allem daran, dass es an Erzieherinnen und Erziehern fehlt. Ein Sprecher des Elternbündnisses "Kitakrise Berlin" formulierte die Forderung der Demonstranten an den Berliner Senat deshalb folgendermaßen: "Mehr Kita-Plätze schaffen mehr Erzieher und eine bessere Bezahlung."

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Die Initiative fordert außerdem eine zentrale Datenbank für freie Kita-Plätze. Berlin ist mit dem Kita-Problem nicht allein: Einer Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft in Köln zufolge fehlten in ganz Deutschland 2016 etwa 300 000 Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren.

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Berlin lag in der Studie mit einer Lücke von 11,9 Prozent noch im Mittelfeld. In fast allen westdeutschen Bundesländern ist die Lücke größer, am größten ist sie mit 20 Prozent in Bremen. Allerdings finden auch in Berlin etliche Eltern keine wohnortnahe Betreuung für ihren Nachwuchs, obwohl sie darauf einen Rechtsanspruch haben. "Wir wohnen in Prenzlauer Berg und müssen unsere Tochter jetzt nach Charlottenburg bringen." Das dauere täglich zwei Stunden, erzählt eine Demonstrantin.

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Mehrere Familien haben deshalb schon Klage eingereicht. Das Berliner Oberverwaltungsgericht gab im Frühjahr in einem ersten Fall einer Familie recht. Zahlreiche andere Eltern warten noch immer auf einen Platz.

© SZ.de/dpa/luch/afis
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