CSD-Parade:Über 4.000 Menschen bei Christopher Street Day in Rostock

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Unter dem Motto „Kein Ort für Queerfeindlichkeit“ kommen Tausende Menschen nach Rostock, um den CSD zu feiern. (Achivbild)
Unter dem Motto „Kein Ort für Queerfeindlichkeit“ kommen Tausende Menschen nach Rostock, um den CSD zu feiern. (Achivbild) (Foto: Frank Hormann/dpa)

Es war eine bunte und fröhliche Veranstaltung in Rostock. Aber es gab auch Störer. Ministerin Drese weist auf die besondere Bedeutung dieses Tages hin und wirbt erneut für Vielfalt.

Direkt aus dem dpa-Newskanal: Dieser Text wurde automatisch von der Deutschen Presse-Agentur (dpa) übernommen und von der SZ-Redaktion nicht bearbeitet.

Rostock (dpa/mv) - Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) hat anlässlich des Christopher Street Days in Rostock die Bedeutung der Veranstaltung für eine vielfältige Gesellschaft betont. „Der CSD gehört zu Rostock, wie auch die queere Community zu Mecklenburg-Vorpommern gehört. Denn Vielfalt tut gut und eure Sichtbarkeit tut MV gut“, sagte sie. 

Mecklenburg-Vorpommern sei ein Land der Vielfalt. „Wir haben schon viel erreicht. Das haben wir auch der CSD-Bewegung zu verdanken, die für die Rechte und die Sichtbarkeit von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender und anderen queeren Menschen eintritt.“

Der CSD sei seit mehr als zwei Jahrzehnten ein fester Bestandteil des städtischen Lebens und habe sich zu einer der größten politischen Demonstrationen entwickelt, erklärte Drese. Dennoch zeugten Vorfälle von Diskriminierung und auch „das erschreckende Erstarken rechter Parteien“ davon, dass es noch ein langer Weg sei bis zur vollständigen Akzeptanz, sagte die Ministerin. 

Am Christopher Street Day am Samstag in Rostock nahmen laut Polizei etwa 4.200 Menschen teil, die bei schönstem Wetter bunt gekleidet durch die Straßen zogen. Alles sei zumeist friedlich verlaufen, sagte eine Polizeisprecherin. Allerdings sei es vereinzelt zu Pöbeleien gegen Versammlungsteilnehmer gekommen. Die Beamten hätten nach Hinweisen die Störer identifiziert und Platzverweise erteilt. Im Rahmen des Einsatzes seien zwei Strafanzeigen aufgenommen worden, wegen Beleidigung von Polizeibeamten und Sachbeschädigung einer Regenbogenflagge. Insgesamt seien etwa 50 Polizisten im Einsatz gewesen. 

Die große CSD-Demonstration am Sonntag in Köln nahmen Spitzenpolitiker des Bundes zum Anlass, um vor einem Abbau von Rechten queerer Menschen zu warnen. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) sagte: „Wir merken, im Moment gibt es Faschisten und Nazis, die ein Rollback wollen.“ Der Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann (Grüne), sprach sich für eine Aufnahme der sexuellen Identität in Artikel 3 des Grundgesetzes aus. 

Bisher steht in dem Artikel, dass niemand wegen seines Geschlechts, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden darf. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) verwies darauf, dass immer mehr Übergriffe gegen queere Menschen registriert würden und die Hassgewalt gegen sie zunehme. „Deshalb müssen wir zusammenstehen“, mahnte er.

Beim CSD in Köln zogen 90 Festwagen und 250 Gruppen durch die Innenstadt. Die Veranstalter rechneten mit etwa 60.000 Teilnehmer und einem Vielfachen an Besuchern. Der Kölner CSD gilt damit als einer der größten Umzüge dieser Art in Europa. Mit dem CSD wird an Ereignisse im Jahr 1969 in New York erinnert: Polizisten stürmten damals die Bar „Stonewall Inn“ in der Christopher Street und beendeten einen mehrtägigen Aufstand von Schwulen, Lesben und Transsexuellen.

 

 

© dpa-infocom, dpa:240721-930-179853/2

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