Psychologie:Schreiend still

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Katharina Schoett und ihr Team versuchen das Unmögliche: mit psychisch Kranken zu arbeiten und dabei Abstand zu halten. (Foto: Tino Sieland)

Menschen mit seelischen Problemen fällt es ohnehin oft schwer, um Hilfe zu fragen. Wie ist es dann erst, wenn die Welt sich isoliert? Visite in einer psychiatrischen Klinik in Thüringen.

Von Renate Meinhof

Wer die alte, zum Garten hin umzäunte Villa betritt, deren Loggia im luftigen Zauber des Jugendstils vergittert ist, der wird keinen Blick haben für die Schönheit dieser Schmiedearbeit. Wer hier mit dem Smartphone auch sein altes Leben abzugeben versucht, den Koffer hinstellt, die Schuhe, sich auszieht im Aufnahmezimmer, erster Stock, gleich rechts, zur Leibesvisitation, der ist ganz unten angekommen. Der hat aber in der letzten, unwegsamen Seelenkammer noch die Ahnung, dass dieses Gefängnis hier frei machen kann. Keine Griffe an den Fenstern im Erdgeschoss, und an den Türen zum Park keine Klinken, nur Knäufe. Wer Haus 23 betritt, den hat die Freiheit draußen fast schon umgebracht.

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