Will man etwas über den Gemütszustand einer Gesellschaft erfahren, reicht manchmal einfach nur ein Blick in die Schaufenster von Buchhandlungen. In den vergangenen Wochen lagen da erstaunliche Bücher. "Die Welt im Fieber" von Laura Spinney, ein Sachbuch über die spanische Grippe 1918, bislang nur besonders Interessierten ein Begriff, ist nun in den Bestsellerlisten. Die "Pest" von Albert Camus, ein mehr als 70 Jahre alter Klassiker, für die meisten ferne Schullektüre - jetzt gesuchter Krisenbegleiter. Auffallend viele Kochbücher. Keine Reiseliteratur.
Was ein Mensch liest, sagt etwas über ihn aus, über seinen Charakter, seine Vorlieben, seine seelische Verfassung, klar. Aber was bedeutet das in der Corona-Krise? Wer liest jetzt was und warum? Und was will er damit anderen sagen? Eine Typologie.