Die Geschichte von Angelique Bauer* klingt nach Behörden-Posse - und wäre die Lage nicht so ernst, könnte man durchaus an der ein oder anderen Stelle lachen. Die erste Antwort der Stadt Mittenwalde jedenfalls kam kurz nach Weihnachten als formlose Mail: "Leider muss Ihr Antrag auf Notbetreuung abgelehnt werden, da Sie nicht in kritischer Infrastruktur arbeiten." Die Rechtsanwaltsfachangestellte, Mutter von zwei kleinen Kindern, hatte ihren siebenjährigen Sohn im Dezember für die Notbetreuung des Horts anmelden wollen. Im ersten Lockdown hatte sie noch als systemrelevant gegolten, jetzt offenbar nicht mehr. Die 39-Jährige wunderte sich zwar, aber als Alleinerziehende, die in Vollzeit arbeitet, war sie sich ihres Anspruchs auf Notbetreuung sicher. Sie legte Widerspruch ein.
Familien in der Corona-Pandemie:Alleinerziehende am Limit
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Arbeitstage von sechs Uhr morgens bis Mitternacht sind bei vielen Alleinerziehenden gerade Alltag.
(Foto: Ute Grabowsky/imago images/photothek)Im zweiten Lockdown haben Alleinerziehende besonders zu kämpfen. Home-Office und Homeschooling, Probleme mit der Notbetreuung und mit dem Ex-Partner - und über allem schwebt die Angst, den Job oder gar das Kind zu verlieren.
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