Gar nicht so lange und dann doch eine Ewigkeit ist es her, als sie hier an manchen Nachmittagen 50, 60 Kinder waren und sich im Arm lagen, tanzten, Quatsch machten. Das war der Woche für Woche wiederkehrende Termin: Dienstag, 16 Uhr, Kinderparty, alle zwischen fünf und zwölf Jahren willkommen. Eine kleine Bühne, flackernde Scheinwerfer, vielleicht "Happy" von Pharrell Williams aus den Boxen, Schokolade-Wettessen und Tombola-Verlosungen: Eineinhalb Stunden, in denen sie sich ein bisschen größer fühlen konnten und alles kleiner wurde, was sonst im Leben so los ist.
Soziale Einrichtungen:"Das ist meine größte Angst: ein Kind zu verlieren"
Lesezeit: 6 Min.
Während der Corona-Monate ist die Schere zwischen Arm und Reich größer geworden: Wie geht es Kindern aus sozial benachteiligten Familien, die in einer ansonsten glänzenden Stadt leben? Ein Besuch bei der Arche München.
Von Mareen Linnartz, München
Familie:"Ich will weg von zu Hause"
Jeremias Thiel ist elf Jahre alt, als er zum Jugendamt geht und sagt, dass er seine Familie verlassen will. Seitdem geht es eigentlich nur noch bergauf. Wie sich ein Kind selbst rettet.
Lesen Sie mehr zum Thema