Gehörlosigkeit:Kampf um jedes Wort

Woman signing the word Leaf in American Sign Language while communicating with her son PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY

Kein Ton, aber Worte: Eine Mutter spricht in Gebärdensprache mit ihrem Sohn.

(Foto: Mark Hunt/imago images/Design Pics)

Jannik wurde gehörlos geboren - und kann dank eines Cochlea-Implantats heute hören und sprechen. Trotzdem möchten seine Eltern, dass er die Gebärdensprache lernt. Das Sozialamt findet das überflüssig.

Von Julia Bergmann

Woman signing the word Leaf in American Sign Language while communicating with her son PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY

Kein Ton, aber Worte: Eine Mutter spricht in Gebärdensprache mit ihrem Sohn.

(Foto: Mark Hunt/imago images/Design Pics)

Als Jannik geboren wurde, war seine Welt still. Die Stimme der Mutter, die Worte des Vaters, er konnte sie nicht hören. "Aber wir waren glücklich, dass Jannik nur gehörlos war", sagt seine Mutter. Es hätte auch anders kommen können. Während der Schwangerschaft gab es Komplikationen. Die Prognose der Ärzte war niederschmetternd. "Wir hatten uns darauf eingestellt, dass unser Sohn mehrfach schwerbehindert zur Welt kommen wird." Aber dann war er da, ihr Jannik (Name geändert). Aufgeweckt, gesund, nur auf beiden Ohren taub. Die Diagnose kam schnell und mit ihr die Lösung: das Cochlea-Implantat (CI). Eine Hörprothese, die zum Teil ins Innenohr eingesetzt wird. Ein kleines technisches Gerät, das es Jannik irgendwann doch erlauben sollte, zu hören, zu sprechen, sich in einer Welt voller Klänge zurechtzufinden.

Zur SZ-Startseite
Taubblindheit

SZ PlusTaubblindheit
:Woraus die Welt besteht

Lucas ist 20 Jahre alt und er kann weder sehen noch hören. Er rudert, fährt Rad, spielt Theater. Trotzdem weiß er, dass ihn die Taubblindheit für immer einschränken wird. Oder schränkt ihn eine Gesellschaft ein, die nicht für ihn gemacht ist?

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: