Buntes - Hemmoor:81-Jähriger baut Modellschiffe im XXL-Format

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Der 81-jährige Lothar Bergander sitzt auf seiner Terrasse zwischen zwei bis vier Meter langen Modellschiffen. Foto: Mohssen Assanimoghaddam/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Hemmoor (dpa/lni) - Dutzende Schiffe, Lastwagen und Eisenbahnen hat Lothar Bergander in seinem bislang 81 Jahre langen Leben schon gebaut. Die Fahrzeuge können fahren, Menschen können damit jedoch nicht transportiert werden. Der ehemalige Kapitän zur See baut in Hemmmoor (Landkreis Cuxhaven) nach bekannten Vorbildern Holzmodelle im XXL-Format, sie sind zwischen zwei und vier Meter lang. "Ich habe gerade die Nummer 35 im Bau", sagt Bergander. Es ist ein Hochseeschlepper.

Das Museumsschiff "Cap San Diego" hat er bereits nachgebaut, ebenso das Forschungsschiff "Polarstern" und den finnischen Eisbrecher "Otso". "Ich arbeite aber nicht im Maßstab", sagt Bergander. Er fertigt nach Fotos an, fügt hie und da Elemente hinzu, die auf den realen Schiffen nicht vorhanden sind, wie Schwimmbäder für die Besatzung an Deck. Nach dem Lackieren gibt er den Schiffen daher auch andere Namen, aus der "Cap San Diego" wurde so die drei Meter lange "Osteblick". Für ihn lag die Namensgebung auf der Hand: Von seinem Garten aus kann er auf die Oste gucken.

Modellbau hat ihn schon als Kind fasziniert, damals fertigte er Schlepper aus Streichholz- oder Zigarrenschachteln. Seinem Hobby blieb er selbst dann noch treu, als er über drei Jahrzehnte auf den Weltmeeren unterwegs war. "Ich habe immer an Bord gebastelt", erzählt Bergander. "Ohne geht nichts." Auch auf der "Cap San Diego" ist er gefahren, die bis Anfang der 1980er Jahre im Liniendienst zwischen Europa und Südamerika unterwegs war.

Wenn er wieder ein Schiffsmodell fertig hat, darf eins nicht fehlen: der Stapellauf. "Das gehört dazu", betont Bergander. Dann muss das Schiff im Wasser ein paar Meter fahren, ein Motor sorgt für den Antrieb. Als er noch in Rottach-Egern in Bayern lebte, ließ er die Modelle im Tegernsee zu Wasser, jetzt macht er das in der Oste. Den Rest der Zeit stehen die Modelle im oder am Haus. "Platz haben wir genug", sagt er. An Liebhaber hat er auch schon das ein oder andere Modell verkauft, die meisten aber behält er: "Ich bin Bauer, kein Verkäufer."

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