Süddeutsche Zeitung

Boris Beckers Besenkammer:Das Ganze war ein Treppenwitz

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Boris Becker schockiert die Öffentlichkeit mit einem Geständnis: Die Besenkammer-Affäre hat ihren Namen nicht verdient! Wir sind erschüttert.

Violetta Simon

Ist es nicht skandalös: Jahrelang ließ uns Boris Becker in dem Glauben, dass er in einem unbedachten Moment in einer Besenkammer ein uneheliches Kind gezeugt habe. Nun, nachdem er zum zweiten Mal geheiratet hat und erneut Vater wird, verbreitet der ehemalige Tennisprofi: alles gelogen!

Die Wahrheit ist: Es geschah gar nicht in der Besenkammer. Es passierte auf einer Treppe in dem Londoner Restaurant "Nobu" - zwischen zwei Toiletten.

So unerhört dieses Geständnis im ersten Moment dem Urheber der Botschaft persönlich erscheinen mag, so ratlos macht es uns. Was sollen wir nur damit anfangen?

Voller Fremdscham erinnern wir uns, wie skandalös die Spekulationen, die damals um die Angelegenheit kreisten, im Vergleich dazu waren: Wie konnte Angela Ermakova von Becker schwanger geworden sein - wo es doch angeblich gar nicht zum Geschlechtsakt gekommen war?

Eines muss man dem 41-Jährigen lassen: Immerhin kann er sich rühmen, maßgeblich an der Entstehung des bis dahin unbekannten Wortes "Samenraub" beteiligt gewesen zu sein.

Ein Vaterschaftstest hatte schließlich ergeben, dass Anna Ermakova Beckers Tochter ist. Doch der war ohnehin überflüssig: Das Aussehen des kleinen Mädchens erstickte jeden Zweifel im Keim.

Sie konnte einem fast leid tun, so frappierend war und ist die Ähnlichkeit zu ihrem rothaarigen Vater - wenn da nicht das viele Geld wäre, das die kleine Affäre ihrer Mutter brachte.

Mittlerweile liegt das kleine Intermezzo neun Jahre zurück - so alt ist nun die kleine Anna Ermakowa. Dennoch scheint Boris Becker den Drang zu verspüren, die letzten Details der Affäre aufs Neue zu beleuchten.

Er bereue den "Ausrutscher" mit dem Model, verrät Becker gegenüber der Sun. Er habe sich "sehr schuldig" gefühlt und schäme sich, seine damalige Frau Barbara betrogen zu haben. Dennoch liebe er seine kleine Tochter Anna heute von ganzem Herzen, betont der Vater von bald vier Kindern.

Nun, da wir wissen, dass die Besenkammer-Affäre ihren Namen also überhaupt nicht verdient hat, stellt sich die Frage: Wird der offizielle Bezeichnung für die Zeugungsgeschichte der kleinen Anna Ermakova in den Geschichtsbüchern nun umgeschrieben? "Treppen-Affäre" - das hört sich eher an wie "Treppenwitz". Obwohl das ja eigentlich auch ganz gut passen würde ...

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