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Blasenentzündung:Kneifen gilt nicht

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Alle paar Minuten zur Toilette: Bei einer Blasenentzündung sollten Patienten dem verstärkten Harndrang nachgeben - trotz Schmerzen.

Patienten mit Blasenentzündung sollten dem verstärkten Harndrang nachgeben, auch wenn dieser oft schmerzhaft ist. "In einer gefüllten Blase können sich Krankheitserreger leichter vermehren und festsetzen", warnt der Vizepräsident des Berufsverbandes der Frauenärzte, Klaus König. Ebenso wichtig sei es, viel Flüssigkeit zu trinken, damit die Bakterien aus der Blase gespült würden und sich dort nicht anreicherten.

"Ausreichende Trinkmengen tragen auch dazu bei, dass der Urin verdünnt wird und die Harnwege nicht zusätzlich gereizt werden", erklärt der Gynäkologe. Der Harn sei dann weit weniger sauer und brenne auch entsprechend weniger. Günstig seien mindestens drei bis vier Liter Flüssigkeit am Tag, so dass der Urin kaum noch eingefärbt und fast wasserklar sei. Um die Harnmenge zu steigern, könne es auch hilfreich sein, harntreibende Blasentees zu trinken.

Neben dem plötzlich auftretenden, häufigen Harndrang bei geringer Urinmenge ist auch Brennen beim Wasserlassen typisches Anzeichen für eine bakterielle Entzündung der Blase. Die Symptome setzen meist abrupt ein, oft kurz nach einer Unterkühlung. Auch Blut im Urin und eitriger Ausfluss sind Alarmsignale.

Eine Blasenentzündung ist nach Angaben Königs normalerweise mit Antibiotika gut behandelbar - und in der Regel lästig, aber harmlos.

Sie wird durch Bakterien ausgelöst, die meist aus dem Darm stammen und durch die Harnröhre in die Blase gelangen.

"Keinesfalls sollte eine Blasenentzündung jedoch verschleppt werden, denn die Infektion kann in die Nieren aufsteigen und eine gefährliche Nierenbeckenentzündung hervorrufen", warnt der Frauenarzt.

Blasenentzündungen sind ein typisches Frauenproblem, da die Harnröhre kürzer als bei Männern ist und die Erreger rascher in die Blase gelangen. Zwei von drei Frauen haben einmal im Leben eine Blasenentzündung.

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dapd
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