Birkenpollen-Allergie:Dicke Nase

Der Birkenpollenflug soll dieses Jahr besonders stark werden: Allergikern steht ein harter Frühling bevor, aber mit Tipps und Tricks lässt es sich leichter atmen.

Nicht jeder freut sich, wenn der Frühling kommt. Heuschnupfen-Patienten können davon ein Lied singen. Dieses Jahr steht ihnen sogar ein hartes Frühjahr bevor. Denn in Jahren mit gerader Zahl ist mit einem besonders starken Birkenpollenflug zu rechnen, wie Michael Barczok von der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin berichtet.

Birkenpollenflug, dpa

Die Birkenpollen kommen: Allergiker sollten sich frühzeitig wappnen.

(Foto: Foto: dpa)

In so genannten "Mastjahren" produzieren die Birken besonders viel Blütenstaub, um ihren Bestand zu sichern. Langjährige statistische Auswertungen zeigen, dass die alle zwei Jahre eintrifft. Doch hängt die tatsächliche Birkenpollenkonzentration dann aber zusätzlich von Witterungsverhältnissen wie Temperatur, Wind und Niederschlag ab. Die Birkenpollen werden voraussichtlich von Ende März bis Ende Mai Saison haben, sagt Pneumologe Barczok.

Birkenpollen häufiger Auslöser von Heuschnupfen und Asthma

Eines steht jedenfalls fest: Ein Spaziergang dürfte das Jahr 2010 für Pollenallergiker nicht gerade werden. In einem Mastjahr leiden in der Regel besonders viele Menschen unter einer Allergie auf Birkenpollen. Dabei verursachen diese Allergene oftmals starke Beschwerden und spielen auch beim allergischen Asthma eine große Rolle.

Derzeit können Pollenallergiker dank der winterlichen Temperaturen noch ganz unbeschwert durchatmen. "Momentan ist nichts in der Luft, nicht einmal eine einzige Polle", betont Barczok. Nach einem milderen Winter - wie im vergangenen Jahr - können bereits im Januar die ersten Erlen und Haselsträucher blühen und Allergiker plagen. Normalerweise fliegen die ersten allergologisch bedeutsamen Pollen etwa ab Anfang bis Mitte Februar.

Dieses Jahr wird es aber den Experten zufolge voraussichtlich bis Mitte Februar keinerlei Pollen-Belastung geben. Erst wenn die Temperaturen für zwei bis drei Wochen wieder über Null steigen, dürfte die Pollenbelastung anwachsen.

Allergiker sollten sich rechtzeitig vor Beginn des diesjährigen Pollenflugs mit den notwendigen Antihistaminika eindecken, empfiehlt der Lungenfacharzt. Wer die Allergie nicht nur symptomatisch, sondern ursächlich behandeln lassen wolle, dem stünden mittlerweile neben der normalen Hyposensibilisierung, die sich über mehrere Jahre erstrecken könne, auch Kurzzeit-Immuntherapien zur Verfügung, deren Wirkung bereits acht Wochen nach Therapiebeginn eintrete.

Pollenallergiker sollten außerdem rechtzeitig beim Start der Pollensaison darauf achten, die Belastung mit Pollenkörnern in ihrer Wohnung so gering wie möglich zu halten. "Dazu wird empfohlen, alle glatten Oberflächen mehrmals in der Woche abzuwischen und potenzielle Pollenfänger wie Teppiche oder Gardinen mindestens einmal in der Woche gründlich mit einem Staubsauger abzusaugen, der mit einem speziellen Filter gegen Schadstoffe ausgestattet sein sollte", empfiehlt Barczok.

Bettwäsche gehöre alle ein bis zwei Wochen gereinigt, Kleidung mindestens alle drei bis vier Tage, wobei Allergiker die Wäsche natürlich nicht draußen, sondern in einem pollenfreien Raum trocknen sollten. Beim Betreten der Wohnung sei es ratsam, möglichst schon im Flur in unbelastete Hauskleidung zu wechseln und für eine möglichst beschwerdefreie Nacht vor dem Zubettgehen die Haare zu waschen.

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