Biologische Lebensmittel:Gut, besser, ökologisch?

Bio ist nicht gleich Bio: Zwischen den einzelnen Gütesiegeln gibt es große Unterschiede. Mitunter enttäuschende.

Franz Kotteder

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DAS EU-BIOSIEGEL Eine Ware muss mindestens zu 95 Prozent nach biologischen Kriterien produziert worden sein. Auf mineralischen Dünger und Pestizide muss verzichtet werden, einzelne chemische Mittel auf Naturstoffbasis dürfen jedoch mit Einschränkungen für den Pflanzenschutz verwendet werden. Gentechnisch veränderte Organismen dürfen nicht zum Einsatz kommen. Tiere müssen artgerecht gehalten werden und Zugang zu frischer Luft und Tageslicht haben. Der Zusatz von Antibiotika oder Leistungsförderern im Futter ist verboten. Die EU-Bio-Verordnung erlaubt die Beimengung von insgesamt 47 Zusatzstoffen zum fertigen Endprodukt, und einzelne Betriebsteile des Bauernhofs dürfen weiterhin konventionell arbeiten.

www.biosiegel.de

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DAS DEMETER-SIEGEL

Das älteste Biosiegel, es wurde bereits 1928 eingeführt vom Demeter-Verband, der nach den "biologisch-dynamischen" Grundsätzen der Antroposophen arbeitet. Etwa 1350 Landwirte arbeiten in Deutschland nach den Demeter-Grundsätzen, die zum Teil weit über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehen. Sie besagen unter anderem: Der landwirtschaftliche Betrieb muss ein in sich geschlossener Organismus sein, Futter und Dünger müssen Demeter- Grundsätzen genügen. "Kosmische Rhythmen" wie die Einwirkungen der Mondes und der Planeten werden bei Pflanzenbau und Tierhaltung berücksichtigt, eigene biologische Präparate kommen zum Einsatz. Für die Umstellung von konventioneller auf ökologische Landwirtschaft gelten zum Teil wesentlich längere Fristen als nach EU-Verordnung.

www.demeter.de

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DAS NATURLAND-SIEGEL

Der Verband "Naturland e.V." betreut in Deutschland rund 2000 Mitglieder (weltweit sind es rund 49.000 Bauern) und ist eine der wichtigsten Zertifizierungsorganisationen für ökologischen Landbau. Die Richtlinien sind strenger, als es die EU-Verordnung vorsieht; sie besagen unter anderem: Ein Hof muss als Ganzes auf ökologische Erzeugung umgestellt werden, die Tiere weitgehend mit Futterstoffen vom eigenen Hof ernährt werden, Zukauf von Dünger aus nicht-ökologischer Erzeugung ist ausgeschlossen. Die Herkunft der Lebensmittel ist über eine eigene Internetseite und eine Code-Nummer auf der Verpackung für jeden Verbraucher im Internet nachvollziehbar.

www.naturland.de

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DAS BIOLAND-SIEGEL

Bioland ist der größte ökologisch arbeitende Anbauverband, dem heute rund 4500 Bauern in Deutschland angehören. Anders als bei der EU-Verordnung muss auch hier der gesamte Hof auf biologische Erzeugung umgestellt werden, für die Verwendung von Dünger und Pflanzenschutzmitteln gelten ebenfalls wesentlich strengere Richtlinien. Die Tieranzahl pro Hektar darf nur etwa halb so hoch sein wie nach EU-Regeln, das Futter muss zu 100 Prozent biologisch erzeugt sein. Außerdem gelten eine Reihe zusätzlicher Vorschriften, die in der EU-Verordnung zum Teil überhaupt nicht geregelt sind.

www.bioland.de

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