Kröpelin (dpa/mv) - Mecklenburg-Vorpommern weitet sein Angebot für verhaltensauffällige Kinder an Grundschulen aus. Die Unterrichtsform „Kleine Schulwerkstatt“, die es bisher an 14 Grundschulen gebe, werde jetzt an fünf weiteren Schulen vorbereitet, kündigte Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) am Montag bei einem Schulbesuch in Kröpelin (Landkreis Rostock) an. In kleinen Gruppen würden Kinder mit attestiertem Förderbedarf im sozial-emotionalen Bereich von Sonderpädagogen in den Hauptfächern unterrichtet, während sie in Sport, Kunst und Musik am Unterricht in einer Regelklasse teilnähmen.
Oldenburg sagte, Angebote wie die „Kleine Schulwerkstatt“ sollen dazu beitragen, Kindern frühzeitig zu helfen. Auch das „Familienklassenzimmer“ sei solch ein Baustein, den es inzwischen an 59 Schulen im Nordosten gebe. Dort könnten Kinder und Eltern gemeinsam lernen, wie Schule und Elternhaus optimal für die Entwicklung der Kinder zusammenarbeiten können. Bis zu sechs Familien mit jeweils einem Kind könnten dort betreut werden.
Beide Angebote seien Teil der Inklusionsstrategie für die Schulen, betonte Oldenburg. Ziel dieser Strategie ist es, mehr Kinder mit Förderbedarf in den Regelschulen zu unterrichten und sie dort sonderpädagogisch zu fördern. Das geht indes nicht ganz so voran, wie anfangs gehofft. Zunächst sah der Inklusionsplan vor, die Förderschulen mit dem Schwerpunkt Lernen bis 2024 in MV aufzulösen. Inzwischen wurde das Ziel auf den 31. Juli 2027 verschoben.
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