Bildstrecke:Überschätzte Produkte

Man muss sie haben - oder auch nicht. Um viele Produkte gibt es einen Medienhype - und dann entpuppen sie sich als Reinfall. Hier sind die Top Ten.

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Quelle: SZ

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Platz zehn: der Tamagotchi

Klar: Ein Haustier, das muss man einfach haben. Und wenn die Eltern sagen, dass man zu verantwortungslos ist und die Vermieter partout keine Vogelspinne dulden, dann muss eben ein digitales Haustier her. Was waren wir begeistert, als der Tamagotchi wuchs, mit welcher Wonne haben wir ihn gefüttert - und wie gelangweilt waren wir nach zwei Tagen, weil wir nichts anderes mehr gemacht haben als füttern und Gassi gehen.

Überschätzt, weil: das teure Spielzeug eine kürzere Halbwertzeit hatte als ein schales Pils.

Zukunft: Wurde von den NintenDogs abgelöst. Der Tamagotchi sinnt seitdem auf Rache. Bisher erfolglos.

Foto: dpa

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Quelle: SZ

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Platz neun: ein Flug zum Mars

Es ist der Traum eines jeden Menschen: einmal ins Weltall fliegen, auf dem Mond spazieren gehen, in eine Siedlung auf dem Mars ziehen. Es gibt Filme ("Mission to Mars") und Songs ("Way to Mars") darüber. Und ständig denkt man: So einen Flug, den wird man doch bald buchen können.

Aber wir werden es wohl nicht mehr erleben, dass ein Mensch auf dem Mars landet. Die Nasa verkündete kürzlich, dass der erste bemannte Flug nicht vor 2037 geplant ist. Geplant.

Und die Flüge danach werden sich - wenn überhaupt - nur Milliardäre leisten können.

Überschätzt, weil: man wohl sein Leben lang nur von diesem Flug träumen wird.

Zukunft: Irgendwann werden wir zum Mars fliegen. Gleich, nachdem wir für Weltfrieden gesorgt haben.

Foto: dpa

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Quelle: SZ

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Platz acht: Zotter Schokolade

In der Sache ist nichts gegen die Schokolade von Josef Zotter einzuwenden. Schließlich produziert der Österreicher nach dem Fairtrade-Prinzip und unterstützt damit Kakao-Bauern in der Dritten Welt.

Überschätzt, weil: die netten Schoko-Namen ("Für schräge Vögel", "Götternektar") und toll klingenden Kreationen (Grüner Veltliner und Langpfeffer, Graumohn mit Kirsch) mit knapp 3 Euro für 70 Gramm teuer bezahlt sind, aber leider nie so spannend schmecken, wie man es sich erhofft.

Zukunft: Wird weiterhin politisch korrekte Käufer finden und einen guten ersten Eindruck auf jedem Gabentisch machen.

Foto: Zotter

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Quelle: SZ

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Platz sieben: Schönheitsoperationen

Schauspielerin Tara Reid sagt: "Ich würde mich nie wieder operieren lassen!" Viele Promis bereuen die Eingriffe mittlerweile genauso wie Menschen, bei denen etwas schief gegangen ist.

In vielen Fällen mag man die kosmetischen Eingriffe verstehen - man darf aber auch fragen, warum ein 15-jähriges Mädchen aus Kalifornien von seinen Eltern eine Brustvergrößerung als Geburtstagsgeschenk verlangt.

Überschätzt, weil: man es mit Brad Pitts Aussage halten kann: "Schönheits-OP? Niemals. Der Körper hat es sich verdient, irgendwann einmal zu altern und auseinanderzufallen."

Zukunft: Die Zahl der OPs steigt weiter an.

Foto: AFP

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Quelle: SZ

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Platz sechs: die deutsche Bundesliga

Die Bundesliga sieht sich gerne auf einer Stufe mit der englischen, der spanischen und der italienischen Liga - und möchte auch so viel Fernsehgelder haben. Wenn man jedoch die Ergebnisse der internationalen Wettbewerbe - inklusive Niederlagen gegen Schachtjor Donezk und andere Vereine - betrachtet, wird man doch ein wenig stutzig.

Überschätzt, weil: seit mehr als sechs Jahren kein internationaler Titel geholt wurde.

Zukunft: Der FC Bayern muss die Kohlen aus dem Feuer holen. Im Uefa-Cup.

Foto: dpa

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Quelle: SZ

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Platz fünf: Sushi

Was haben wir nicht alles gegessen: aka-yagara, negi-toro und tsubugai. Die Begriffe wusste man auswendig - wenn man sich nicht gerade beim All-you-can-eat-running-sushi vollstopfte. Nur komisch, dass man nach einer Stunde wieder Hunger hatte.

Überschätzt, weil: man einfach doch nicht satt wird.

Zukunft: Wird gerade abgelöst von euro-asiatischem Essen.

Foto: dpa

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Quelle: SZ

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Platz vier: Ferrero Küsschen

Es war ein schöner Anmach-Spruch an der Uni: "Magst du ein Küsschen?" Dazu ein unschuldiger Blick. Entweder es gab ein wirkliches Küsschen - oder man konnte sich mit der Süßigkeit aus der peinlichen Situation retten. Das musste man oft.

Überschätzt, weil: ein "Küsschen" zwar toll klingt, am Ende aber doch nur eine Nuss in Schokolade ist. Und der Anmach-Spruch seltener funktioniert, als man denkt.

Zukunft: gesichert, solange kein Produkt mit dem Namen "Knutschen" oder "Kuscheln" rauskommt.

Foto: reuters

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Quelle: SZ

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Platz drei: Handy Games

Es hört sich prima an: In der U-Bahn schnell das Handy gezückt, ein schnelles Spielchen gewagt und so die Zeit vertrieben. Das Problem nur: Die Spiele erinnern von der Ästhetik an die 80er und sind so einfach zu steuern wie ein Raumschiff. Da nimmt man doch lieber eine tragbare Konsole mit - die ist weiter entwickelt und auch nicht viel größer.

Überschätzt, weil: die teuren Spiele nach ein paar Minuten keinen Spaß mehr machen.

Zukunft: Solange es Menschen gibt, die sich Furz-Klingeltöne herunterladen, wird es auch Handy-Spiele geben.

Foto: dpa

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Quelle: SZ

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Platz zwei: das iPhone

Menschen standen nachts auf den Straßen, als ob sie von Apple dafür bezahlt würden. Und das alles für ein Telefon, das man noch nicht benutzen konnte. In Deutschland ersteigerten Ebay-Kunden Telefone, obwohl es noch keinen Anbieter dafür gab. Selten zuvor enstand um ein Telefon mehr Rummel.

Überschätzt, weil: sich Menschen ein Produkt kaufen, nur um es zu haben - und nicht, um es zu benutzen.

Zukunft: Der erste Hype ist vorbei, nun muss das iPhone beim Start zeigen, was es wirklich kann.

Foto: dpa

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Quelle: SZ

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Platz eins: Second Life

Die zweite Realität! Ein neues Leben! Sei, was du immer sein wolltest - und wenn es sein muss, eine Wolke! Ach guck, sogar Unternehmen siedeln sich in der zweiten Welt an. Und ein Internet-Portal schickt einen eigenen Avatar und lässt ihn berichten. Und es gibt Menschen, die in Second Life Geld verdienen! Da muss ich hin! Unbedingt!

Überschätzt, weil: Second Life langweiliger ist als Kaugummikauen auf Valium.

Zukunft: Wird vom nächsten Online-Hype abgelöst werden. Wir überlegen nur noch, was das sein könnte.

Foto: dpa

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