Jean Paul Gaultier macht Dessous:Herr der Kegelkörbchen

Diesen Mann hält nichts vom Laufsteg ab: Während man im Hause Hermès allmählich den Abgesang auf Gaultier einleitet, sprüht der nur so vor neuen Ideen. Diesmal in seiner Lieblings-Disziplin: Wäsche.

Violetta Simon

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(Foto: ag.dpa)

Jean Paul Gaultier genoss niemals eine Ausbildung zum Modedesigner, seine Entwürfe gelten als ausgefallen bis untragbar. Und der Erfolg gab ihm stets recht. Sein Markenzeichen: Nach jeder Show nahm er in Schottenrock und Ringelshirt den Applaus entgegen. Das Foto zeigt den Designer nach einer Rede auf den Gay Games in Amsterdam 1998.

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(Foto: getty)

Auf der Pariser Fashion Week im Juni bewies Gaultier mit seiner Herrenkollektion ein weiteres Mal, dass Mainstream nicht sein Ding ist - und erklärte Mustermix kurzerhand zur Männersache.

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(Foto: dpa)

Die Herbst-/Winter-Kollektion 2011 wird die letzte sein, die Jean Paul Gaultier im Oktober für Hermès präsentiert. Der Designer will sich auf seine eigene Marke konzentrieren, außerdem Möbel entwerfen. Doch vorerst hat der Designer ein ganz besonders apartes Projekt in Angriff genommen ...

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(Foto: La Perla)

Heuer hat das Enfant terrible der Modeszene seine Kreativität erstmals in eine Dessous-Kollektion fließen lassen - für den Bademodenhersteller "la Perla". Mit geschnürten Korsetts und den berühmten spitzen Körbchen feiert der Designer wie gewohnt den weiblichen Körper.

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(Foto: La Perla)

Gaultier, bekannt für seine futuristisch anmutenden Korsetts und Kegel-BHs, hat durchaus Erfahrung mit Reizwäsche. So entwarf er bereits 1990 die unvergessliche Corsage für Madonna, die in dieser Kollektion eindeutig zitiert wird.

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(Foto: La Perla)

Auf der Fashionweek in Paris präsentiert Gaultier seinem Publikum zwei ausgewählte Entwürfe, die in limitierter Stückzahl hergestellt werden: einen gesteppten Satin-BH mit Boleromotiv und Handschuhhalterriemen sowie strategisch gesteppte Strumpfhalter, die dem Po schmeicheln.

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(Foto: Reuters)

Dieser schwarze Satinbüstenhalter wurde 2001 bei Christie's in London für 44.000 Mark (ca. 22.000 Euro) versteigert. Madonna hatte den Bra, den Gaultier eigens für sie entworfen hatte, 1990 während eines Bühnenauftritts getragen.

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(Foto: AP)

Gegrüßet seist du, Maria: 2007 ließ Gaultier in Paris seine Interpretation der heiligen Mutter Gottes auferstehen. Zum ironischen Abschluss der Schau spielte er Madonnas Like a Virgin. Für die Pop-Sängerin entwarf der Franzose die Bühnenkostüme für insgesamt drei Welttourneen, wie zum Beispiel das SM-Reiteroutfit für die "Confessions Tour" 2006.

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(Foto: AP)

Dafür liebten ihn seine Fans: Gaultier spielt immer wieder mit historischen Details und geißelt Klischees. Das Bild aus der Sommerkollektion 2007 zeigt: Von Verschleierung kann hier keine Rede sein.

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(Foto: AP)

Werfen wir einen Blick zurück: Schiff ahoi - 1998 ließ der Franzose Anker lichten und schickte Windsbräute auf den Laufsteg.

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(Foto: AP)

1999: Herz in Stahl. Immer wiederkehrendes Motiv ist der edle Brustpanzer.

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(Foto: Reuters)

2000 lautete das Motto: Blumen für den Herrn. Da war Gaultier ganz offen.

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(Foto: AP)

2001: Den totalen Durchblick hat die Dame nicht - sie tut nur so.

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(Foto: AP)

2002: Die pinke Lady sieht gar nicht gesund aus. Aber für einen Vampir wirklich bezaubernd.

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(Foto: AP)

Latex und Pfennigabsätze? Den Clown im Manne hatte so mancher sich anders vorgestellt.

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(Foto: dpa)

Bodypainting zum Überziehen: 2004 ist alles Fake. Bei Gaultier werden primäre und sekundäre Geschlechtsmerkmale kurzerhand aufgemalt oder auf Blusen gesteppt.

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(Foto: Cinetext)

Auch Milla Jovovich kam in den Genuss von Gaultiers Kreationen: Der Designer entwarf ihre Garderobe für Das fünfte Element. Leider wechselt sie ihre Kostüme in dem Film nur äußerst selten.

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(Foto: Reuters)

Immer gegen den Strom: Während die Hungermodels der großen Designer immer mehr vom Fleisch fallen, zelebriert Gaultier 2005 Üppigkeit und Lebensfreude.

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(Foto: AP)

Ziemlich kleinkarriert gab sich Gaultier 2006 bei einer Jubiläums-Show während der Fashionweek in Paris. Der Grat zwischen Eleganz und Sadomaso war so schmal wie das Modell selbst. Hoffen wir, dass der Franzose uns auch nach dem Ausstieg bei Hermès mit seinen humorvollen Kreationen beglückt.

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