Bildstrecke:Acht Scheidungs-Tipps

Im vergangenen Jahr wurden 190.900 Ehen in Deutschland geschieden. Auch, wenn die Zahl geringer ausfällt als in anderen Jahren: Scheidungen sind nicht nur ein Trend, sondern auch ein wichtiger Marktfaktor. Agenturen, Buchhändler, ja sogar Friseure wittern hier ein großes Geschäft. Acht Trends zum Thema.

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Quelle: SZ

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Neue Scheidungstechniken

Der Trend: Bereits vor fünf Jahren hatte es Nadja Abdel Farrag vorgemacht. Sie beendete die Beziehung zu ihrem damaligen Freund Ralph Siegel kurzerhand per SMS. Wer braucht schon ein persönliches Gespräch? Mittlerweile gibt es die Online-Scheidung. Beim Internet-Portal scheidung.com muss man nur die Daten eingeben, den Rest übernehmen die Mitarbeiter. Nur zum Termin selbst muss man noch selbst erscheinen.

Der Preis: Die Kosten für eine Online-Scheidung richten sich nach dem Verdienst. Bei einem gemeinsamen Nettoeinkommen von 3500 Euro etwa kostet die Internet-Trennung schlappe 1986,60 Euro.

Der Effekt: Man erspart sich eine unschöne Szene, aber irgendwie hat eine Scheidung per SMS oder Internet einen feigen Beigeschmack.

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Die Scheidungsparty

Der Trend: Die Idee, eine Scheidung mit einem rauschenden Fest zu feiern, kommt aus Frankreich. ,,Man zelebriert die Freiheit, den neuen Lebensabschnitt und bedankt sich bei Freunden, die einen in der schweren unterstützt haben'', sagt Party-Veranstalter Andreas Vondru. Anders als bei einer Hochzeitsfeier gehe es auf der Trennungsparty hochbrisant zu. ,,Auf einer Scheidungsparty kann alles passieren'', sagt Vondru. Na dann.

Der Preis: Eine kleine Feier mit DJ, Clown und exotischem Tanz gibt es ab 600 Euro. Nach oben sind keine Grenzen gesetzt.

Der Effekt: Man kennt das ja von früher: Wenn mit der Freundin Schluss ist, kommen die Kumpels mit einem Kasten Bier, um das neue Single-Dasein zu begießen. Auch heutet deuten Scheidende bereits mit diesem Abend an: Nach der langweiligen Ehe ist nun Party ohne Ende angesagt.

Foto: Lars Langenau

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Die finanziell motivierte Scheidung

Der Trend: Man stelle sich folgendes Szenario vor: Ihr Partner möchte wieder studieren und deshalb seinen Job kündigen. In manchen Fällen kann es finanziell günstiger sein, sich scheiden zu lassen und nach dem Studium wieder zu heiraten. Sagt der Finanzberater, der noch jede Menge anderer Tipps für die ökonomisch wertvolle Trennung auf Lager hat.

Der Preis: Eine Beratung bei einem Mediator kostet ab 65 Euro pro Stunde.

Der Effekt: Wer nur aus finanziellen Gründen geheiratet hat, lässt sich dann auch deswegen scheiden.

Foto: SZ

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Das Scheidungskinderbuch

Der Trend: Nie gab es mehr pädagogisch wertvolle Bilderbücher für Scheidungskinder als heute. Kleine Auswahl aus dem Buchladen: "Und Papa seh ich am Wochenende", "Wir bleiben eure Eltern!", "Papa wohnt nicht mehr bei uns", "Papa wohnt jetzt anderswo", "Wenn Mama und Papa sich trennen", "Wir sind trotzdem beide für Dich da", "Moritz heißt jetzt Meier - die Geschichte von Mamas neuem Freund".

Der Preis: So um die 12 Euro pro Buch.

Der Effekt: Ein gutes Buch sagt mehr als tausend Worte! Aus ihnen liest abends gerne auch mal Muttis "Neuer".

Foto: SZ

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Der Detektiv

Der Trend: Man kennt das aus Filmen: Ein Mann legt sich auf die Lauer, um den Partner beim Seitensprung zu erwischen. Auch im wirklichen Leben suchen immer mehr Menschen professionelle Hilfe. Den Grund kennt Detektiv Christoph Jaeger: ,,Sich selbst auf die Lauer legen ist das Schlimmste. Man macht Fehler und wird entdeckt.''

Der Preis: Je nach Einsatz technischer Hilfsmittel kostet eine Observation zwischen 5000 und 10.000 Euro. Die Kosten kann man aber regressieren.

Der Effekt: Ein Profi bringt Gewissheit bei einem Verdacht. In mehr als 90 Prozent der Fälle ist der Detektiv erfolgreich.

Foto: dpa

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Musik zum Scheiden

Der Trend: Musik für Geschiedene. Man will ja nicht zu Hause sitzen und gegen eine leere Wand starren. Hervorragend geeignet: "I miss you" von Randy Newmans fabelhafter CD "Bad Love".

Der Preis: Zehn Euro.

Der Effekt: Newman schrieb den ersten Liebessong für seine Frau erst viele Jahre nach der Trennung. Er war 18 Jahre langmit ihr verheiratet und sagt, er habe erst sehr viel später erkannt, wie sehr er sie doch liebe. Kein Zweifel: "I miss you" taugt als Hymne für jede postdisjunktive Depression.

Foto: Life

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Das Ganzkörper-Recycling

Der Trend: Nach einer Trennung möchte man sich verändern, oft auch äußerlich. Es gibt eine ganze Reihe an Variationen, sich selbst auf Vordermann oder -frau zu bringen. Fitnessstudios bieten Kurse für Getrennte an, bei der Firma Hairdreams heißt es: Pimp my Frisur! Man kann die Haare verlängern, verdichten oder versträhnen.

Der Preis: Eine kleine Haarverlängerung gibt es ab 60 Euro, für einen Typwechsel sind mindestens 500 Euro fällig.

Der Effekt: Sich neu erfinden: Fitness und Friseur sind die harmlosen Varianten zu Tattoo und Fremdenlegion.

Foto: Hairdream.com

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Der Scheidungsurlaub

Der Trend: Paare lassen sich heute gerne im Ausland scheiden. Grund dafür ist vor allem die steigende Zahl binationaler Ehen. Ein ausländisches Gericht kann in Anspruch genommen werden, wenn einer der Ehepartner nicht Deutscher ist, seinen Wohnsitz im Ausland hat oder wenn die Ehe im Ausland geschlossen wurde. In München liegen gerade die USA im Trend.

Der Preis: Unterschiedlich, in manchen Fällen lassen sich aber Gebühren und Anwaltskosten sparen.

Der Effekt: Die Scheidung im Ausland gilt vielen als unbürokratischer, wer allerdings böse Überaschungen vermeiden will, sollte sich vorher gut über die Voraussetzungen für die Anerkennung informieren (www.turboscheidung.de oder www.auslandsscheidung.eu). Wer es richtig macht, kann anschließend in einem Single-Resort mal so richtig ausspannen.

Foto: Schmieder

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