Makrobiotische Ernährung
Die Makrobiotik basiert auf fernöstlicher Philosophie. Makrobiotiker glauben, dass im Körper ein stetiger Energiefluss herrscht, der ins Gleichgewicht gebracht werden muss. Basierend auf dem Taoismus gibt es dabei zwei Pole, Yin und Yang. Yin ist das weibliche, saure, leichte, sich ausdehnende, pflanzliche Element, Yang der männliche, basische, schwere, sich zusammenziehende, tierische Gegenpol.
Angewendet auf Nahrung steht Yin für Süßigkeiten, Milchprodukte, Kaffee und Alkohol und Yang für Fleischprodukte und Eier. Außerdem gibt es eher neutrale Lebensmittel wie Wasser, Getreide, Hülsenfrüchte und Gemüse. Beide Pole sollten in der Makrobiotik gemieden werden. Es führen in der strengen Makrobiotik zehn Stufen zur idealen Ernährung, die letzte Stufe besteht nur aus Getreide.
Diese Einteilung wird jedoch heute nur noch von wenigen Anhängern streng praktiziert. Die meisten Makrobiotiker ernähren sich vegetarisch mit Schwerpunkt auf unverarbeiteten Vollkornprodukten. Ein positiver Aspekt ist, dass sehr wenig Zucker, Fett, Alkohol und Kaffee auf dem Speiseplan stehen. Hält man sich jedoch strikt an die Vorgaben, kann es zu einem Mangel an Eiweiß, Eisen, Calcium, Jod und wichtigen Vitaminen kommen, warnt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE).
Ein weiterer Streitpunkt ist die zu geringe Versorgung mit Flüssigkeit in der ursprünglichen Lehre der makrobiotischen Ernährung. Dieser Punkt wurde inzwischen modifiziert. Ältere Schriften zur Makrobiotik enthalten zudem einige pseudowissenschaftliche Thesen, die inzwischen widerlegt wurden. Etwa dass der Körper in der Lage sei, selbst Vitamin C herzustellen.
Die DGE kritisiert vor allem die Behauptung einiger Makrobiotik-Anhänger, durch diese Art der Ernährung könnten Krankheiten wie Krebs geheilt werden. Auch in abgemilderter Form sei die makrobiotische Ernährung außerdem nicht für Kinder und Jugendliche geeignet, da sie nicht genügend Nährstoffe zu sich nehmen. In den USA gab es einige Todesfälle unter strengen Makrobiotikern, weswegen die ursprüngliche Form, nach der die höchste Stufe der Ernährung nur Getreideprodukte zulässt, dort verboten ist.
(Foto: dpa)