Bildband "Room 23":Stars durchs Schlüsselloch

Die Vorstellung ist so voyeuristisch wie verlockend: Einmal einen Blick in die Hotelzimmer der Promis werfen. Ein Bildband will dieses Bedürfnis Normalsterblicher befriedigen.

Merlin Scholz

15 Bilder

George Clooney

Quelle: SZ

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Die Vorstellung ist so voyeuristisch wie verlockend: Einmal einen Blick in die Hotelzimmer der Promis werfen. Ein Bildband will dieses Bedürfnis Normalsterblicher befriedigen.

Zugegeben, inszeniert sind die Fotos in dem 384-Seiten-Hochglanzkompendium "Room 23" schon. Keine Paparazzo-Abschüsse wie man sie aus Klatschmagazinen kennt. Aber das war auch gar nicht die Idee, die die Fotografin Deborah Anderson verfolgte, als sie zahlreiche Stars und Schönheiten zum Fotoshooting in die Penthouse-Suite des Peninsula Hotels in Beverly Hills lud. Vielmehr sollten die Promis selbst illustrieren, in welcher Situation ein ungeahnter Eindringling sie erwischen würde. Und so sind die Bilder von Clooney, Crawford und Co. mal sexy, mal urkomisch, mal enthüllend, mal affektiert. Eben so facettenreich wie das Leben - denn: Promis sind auch nur Menschen, so die Botschaft des Bildbandes.

Ausdruck angestauter Hormone oder eine Verzweiflungstat mangels realer Alternativen? Wohl eher das Selbstportrait eines Spaßvogels. George Clooney wird von der Kamera dabei ertappt, wie er sich am dekorativen Zimmerinterieur vergeht.

Foto: Deborah Anderson

Cindy Crawford

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Cindy Crawfords legere Pose passt so gar nicht zu ihrem feierlichen Abendkleid. Der nachdenkliche Blick des Supermodels geht an der Kamera vorbei ins Leere. Fast könnte man meinen, Crawford sei sitzengelassen worden und warte auf ihrem Zimmer vergebens auf ihre Verabredung - was aber so gar nicht zu ihrem Privatleben passen würde: Crawford ist seit fast elf Jahren mit dem ehemaligen männlichen Model Rande Gerber verheiratet.

Foto: Deborah Anderson

Wladimir Klitschko

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Dreht ein Boxer seinem Opponenten den Rücken zu, wertet dies der Ringrichter in der Regel als eindeutiges Signal der Erschöpfung und bricht den Kampf ab. In dieser Szene wirft Boxer Wladimir Klitschko freiwillig das verbale Handtuch und zieht den Blick aus dem Fenster der lautstarken Diskussion mit seiner Gespielin vor.

Foto: Deborah Anderson

achel Hunter

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Laszives Frühstück im Bett. Rachel Hunter, Model und Ex von Rod Stewart, begrüßt den neuen Tag bei Rührei und Kaffee während die einfallenden Sonnenstrahlen die Neuseeländerin in ein helles Licht tauchen.

Foto: Deborah Anderson

Ray Liotta

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"Ich möchte mal eine Rolle spielen, in der ich das Mädchen nicht erst würgen muss, damit ich sie kriege." hat Schauspieler Ray Liotta einmal gesagt. Seine Selbstinszenierung offenbart, dass sich der "Good Fellas"-Mime in Beziehung zum weiblichen Geschlecht nicht als dominanter, sondern als sanfter Liebhaber charakterisiert.

Foto: Deborah Anderson

James Blunt

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Schmusesänger wie James Blunt können sich vor Avancen weiblicher Fans wahrscheinlich kaum retten. Dabei will der Mann doch einfach nur in Ruhe Zeitung lesen. Das sollte auch das frivole Zimmermädchen einsehen, das dem Sänger mit dem Staubwedel auffällig unauffällig auf die Pelle rückt.

Foto: Deborah Anderson

Tamara Mellon Christian Slater

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Dieselbe Konstellation bei umgekehrter Rollenverteilung: Während Tamara Mellon, Accessoires-Chefin der britischen Vogue, wie jede normale Frau einfach mal mit High Heels in der Wanne liegen und Zeitung lesen will, hat Schauspieler Christian Slater augenscheinlich ganz andere Dinge im Sinn.

Foto: Deborah Anderson

Minnie Driver

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Heimliche Kalorienbombe auf dem Klo. Schauspielerin Minnie Drivers hastiger WC-Imbiss, bestehend aus Pommes, Schnitzel und Milchshake, steht im fettigen Kontrast zu ihrem aufreizenden Negligé und offenbart eine für Promis unbekannte, dafür umso menschlichere Seite. Gleichzeitig ist das Foto als Kritik am in der Promiwelt immer noch präsenten Schlankheitswahn zu verstehen.

Foto: Deborah Anderson

Tatjana Patitz

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Die ersten Gedanken am "Morgen danach" kreisen oftmals um das, was am Vorabend und in der Nacht alles passierte und was besser nicht passiert wäre. Das deutsche Model Tatjana Patitz inszeniert sich selbst in einer Mischung aus Melancholie und Verkaterung.

Foto: Deborah Anderson

Moby

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"In my dreams I'm dying all the time" heißt es in einer Textpassage aus Mobys Lied "Porcelain". Auf diesem Bild droht der DJ und Produzent seinem Spiegelbild mit der Erfüllung des tödlichen Traums und wird durch die Rückprojektion seinerseits zum Ziel.

Foto: Deborah Anderson

Kid Rock

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Drugs, Dogs and Rock 'n' Roll: Den Ex-Mann von Pamela Anderson hätte der Spion durchs Schlüsselloch wohl eher in flagranti mit einem Cowgirl erwartet. Aber während sich Kid Rock in der Öffentlichkeit gern mit barbusigen Schönheiten umgibt, fühlt sich Robert James Ritchie, so sein bürgerlicher Name, mit kuscheligen Vierbeinern im Arm scheinbar am wohlsten.

Foto: Deborah Anderson

Tony Ward

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Tony Ward war Anfang der neunziger Jahre mit Madonna liiert und posierte auch als Model in ihrem damals für Aufregung sorgenden softpornographischem Bildband "Sex". Ob sich Ward angesichts der Erinnerungen an diese Jugendsünden verdutzt die Augen reibt? Heute ist sein Leben jedenfalls bodenständiger: Ward ist verheiratet und lebt mit seiner Frau und seinen drei Kindern in Los Angeles.

Foto: Deborah Anderson

Dennis Hopper

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Schauspieler Dennis Hopper dreht den Spieß einfach um, macht den Fotografen zum Objekt seiner Linse und wird somit vom Beobachter zum Beobachtenden.

Foto: Deborah Anderson

Diana Jenkins

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Diana Jenkins, Herausgeberin des Bildbandes, inszeniert sich selbst im schwarzweißen Kontrast - und zieht damit die künstlerische Parallele zu ihrer eigenen Vita. Jenkins ist in Sarajevo aufgewachsen und verlor ihren Bruder im Bosnienkrieg. Heute arbeitet sie als erfolgreiche Geschäftsfrau in den Vereinigten Staaten.

Foto: Deborah Anderson

Deborah Anderson

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Der Bildband "Room 23" (384 Seiten) ist im daab-Verlag erschienen und kostet 75 Euro.

Foto: Deborah Anderson

(sueddeutsche.de/mes/jja)

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