Bevölkerung - Schwerin:Überdurchschnittlicher Geburtenrückgang im Nordosten

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Eine Familie mit Kinderwagen. Foto: picture alliance / Christian Charisius/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Wiesbaden/Schwerin (dpa/mv) - Die Zahl der Geburten ist 2019 in Mecklenburg-Vorpommern deutlich stärker gesunken als im Bundesdurchschnitt. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag mitteilte, kamen im Vorjahr in Deutschland 778 100 Kinder zur Welt. Das waren 9400 oder 1,2 Prozent weniger als im Jahr zuvor. In Mecklenburg-Vorpommern betrug der Rückgang hingegen 3,1 Prozent.

Laut Statistik sank die Zahl der Neugeborenen im Nordosten binnen eines Jahres um gut 400 auf 12 630. Damit wurden erstmals seit fünf Jahren wieder weniger als 13 000 Kinder geboren. 1990 hatte die Geburtenzahl im Land noch bei 23 500 gelegen, war danach aber dramatisch eingebrochen und in machen Jahren sogar unter 10 000 gesunken.

Bundesweit ging zwar auch die Zahl der Todesfälle auf 939 500 zurück. Dennoch starben im letzten Jahr 161 400 mehr Menschen, als Babys geboren wurden. Neu sei diese Entwicklung nicht: "Dass es in Deutschland mehr Sterbefälle als Geburten gibt, ist ein langfristiger demografischer Trend, der seit 1972 anhält", heißt es beim Statistischen Bundesamt.

Die Differenz war in Mecklenburg-Vorpommern allerdings besonders hoch. Im Nordosten starben laut Statistik im Vorjahr 21 702 Menschen. Das waren 9072 mehr, als Kinder geboren wurden. Dies ist auch der Grund, weshalb die Einwohnerzahl trotz Zuzugs aus dem In- und Ausland erneut schrumpfte. Ende 2019 waren noch 1 608 138 Menschen mit Hauptwohnsitz in Mecklenburg-Vorpommern registriert, 1537 oder 0,1 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Rückläufig war auch die Zahl der Eheschließungen. Laut Statistik gaben sich 2019 im Nordosten 11 084 Paare das Ja-Wort. Das waren fast zehn Prozent weniger als 2018, als mit 12 274 Trauungen die höchste Zahl von Ehen seit fast 30 Jahren verzeichnet worden war. Bundesweit traten etwa 416 300 Paare vor das Standesamt und damit 7,4 Prozent weniger als im Jahr zuvor. 2018 hatte es als Folge der Einführung der "Ehe für Alle" besonders viele Hochzeiten gegeben.

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